BUNTES

Für das dringende Bedürfnis viele kostenlose Örtchen








20.05.23 Ein „Portal der Zukunft“ steht nun auch auf der Marzahner Promenade. Das ist keine Zeitmaschine, sondern ein Plumsklo, aber modern.

Es steht an der Abfahrtrampe Nähe MP 8, Busbahnhof, etwas weg vom „Eastgate“.

Die Toilette besteht aus Holz, hat eine Edelstahlrampe und milchweißes Plastikdach, ist barrierefrei, rollstuhlgerecht, kostenlos, vandalismusresistent, mit Handhygiene, per App lokalisierbar und gendergerecht.

Gleich gegenüber ist eine kostenlos zu nutzende To-Toi-Toilette aufgestellt. Zwei weitere Toi-Toi-Toiletten stehen in der Nähe des Freizeitforums.

Für dringende Bedürfnisse seiner Bürger hat das Land Berlin im Jahr 2016 ein Toilettenkonzept erstellt, das nach und nach in die Realität umgesetzt wird.

Dazu gehören die Wall-Toiletten, graue Häuschen, von denen eine Nähe TEDi steht. Diese war bislang nur mit Karte benutzbar. Zuvor auch mit Bargeld. Leider sind die neuen Berliner Toiletten seit Dezember 2021 Ziel einer Einbruchserie geworden, die hohe Geld- und Sachschäden verursachte. 

Also beschloss der Senat, diese Wall-Toiletten zunächst nur mit Kredit- oder anderer Geldkarte benutzbar zu machen. Da aber viele Bedürftige nicht immer eine Geldkarte dabeihaben, blieben sie außen vor. So wurde vor einer Weile beschlossen, alle öffentlichen Toilettenbenutzungen schrittweise kostenlos für die Bürger zur Verfügung zu stellen. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf beschloss in diesem Jahr, ab Februar unter anderem auch die Wall-Toilette bei TEDi für alle kostenfrei zu öffnen (zurzeit öffnet sich die Tür leider nicht immer).

Die Toiletten werden regelmäßig gereinigt.

Das „Portal für die Zukunft“ hat bislang in der öffentlichen Debatte schon für viel Lob, aber auch für Spott gesorgt.

Die gute Idee: Diese Toiletten kommen ohne Wasser und Strom aus. Statt mit Wasser wird mit Strohmehl „gespült“. Die Sitztoilette trennt Flüssiges von Festem. Um das „Spülen“ in Gang zu setzen, muss an einem Rädchen gedreht werden. Zur Entlüftung dreht sich oben auf dem Dach eine Art Ventilator.

Wer eine längere Sitzung vor sich hat, kann dabei per Handy bei einer Kloumfrage chatten. Ein QR-Code weist den digitalen Weg.

Anlass zu näherer Überlegung gibt das Piktogramm am Urinal. Danach darf man/frau/divers sich hierauf auch per Hockhaltung von flüssiger Last befreien.

Nun ist es aber so, dass Frauen, anders als Männer, nicht darauf trainiert sind, Festes und Flüssiges beim Entleeren muskulär zu trennen.

Das Schild ist also gleichberechtigt gemeint, aber das Ausführen dieser Gleichberechtigung könnte zum stark verschmutzenden Desaster führen.

Aus gleichberechtigten Gründen wäre ein ähnliches Piktogramm auch an der Sitztoilette wünschenswert, - wenn schon, denn schon - wo deutlich per Bild vorgezeigt wird, dass sich ALLE Benutzer hier hinsetzen MÜSSEN – auch wegen der Reinlichkeit.

Übrigens: Die menschlichen Fäkalien werden alle 24 Stunden per Auto in einem Behälter nach Eberswalde gebracht, wo durch Kompostierung ein „Superdünger“ entsteht. So können die Menschen, m, w, d, nicht nur ihr dringendes Bedürfnis kostenlos befriedigen, sondern auch gleich etwas Gutes für die Umwelt und das Klima tun.


Die Piktogramme am "Portal der Zukunft" sind mehr oder weniger verständlich. 

Ab und an springen jugendliche Spaßmacher gegen die Toi-Toiletten, um sie umzustoßen. Dann sollte man besser nicht drin sitzen. 

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