Das Pfingstfest hat eine lange Tradition
An Pfingsten feiern Christen den Geburtstag der Kirche und den Beginn der Ausbreitung der christlichen Botschaft.
Das Empfangen des Heiligen Geistes markiert den spirituellen Ursprung des Christentums und daher wird Pfingsten auch als "Fest des Heiligen Geistes" bezeichnet.
Traditionell wird der Heilige Geist in der Kirche als Taube dargestellt.
Das Besondere am Empfangen des Heiligen Geistes soll gewesen sein, dass die Jünger Jesu an diesem Tag anfingen, in anderen Sprachen zu predigen, was als „Pfingstwunder“ bezeichnet wird.
Der Name Pfingsten geht zurück auf das griechische Wort "pentekoste" (der fünfzigste), weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird.
Pfingsten gilt auch als Beginn der weltweiten Mission. Gleichzeitig endet am Pfingstmontag der österliche Festkreis.
Hoffnung auf gutes Erntejahr
Eine Festzeit um Pfingsten herum hat aber noch eine ältere Tradition als die christliche. Jetzt stand die Sonne schön höher, die Menschen erhofften sich eine gute Ernte, ein möglichst reichliches und gesundes Gedeihen von Pflanzen, Nahrungsmitteln und Tieren. Auch die Liebe spielte im Mai eine große Rolle.
Die Häuser wurden geweißt und Pfingstmaien angebracht, frische Birkenäste, geschmückt mit Bändern und Blumen, die verliebte Burschen ihren Mädchen als Symbole der Jugendfrische und Zuneigung („Ich bin dir grün!“) vor die Tür pflanzten oder an das Haus steckten.
Pfingstbaum und Pfingstochse
Neben den Liebesmaien gab es immer den Maibaum, Pfingstbaum des Dorfes oder des Stadtteils, meist eine Fichte oder Tanne, die – bis auf den Wipfel – entastet war. Dieser Maibaum wurde durch einen Kranz, Fahnen, Bänder, Zunftzeichen usw. geschmückt und auf dem Dorfplatz aufgestellt. Er diente für Wettkämpfe als Kletterbaum. Dabei wurde der „Pfingstbräutigam“ oder „Pfingstkönig“ ermittelt, der sich eine „Pfingstbraut“ oder „Pfingstkönigin“ erwählen durfte, mit der er die „Pfingsthochzeit“ feierte.
Pfingsten ist aber auch ein Hirtenfest, weil an diesem Tag das Vieh – natürlich festlich geschmückt – erstmals im Jahr auf die Weiden getrieben wurde: Die „Pfingstweide“ wurde eröffnet. In grünes Laub gekleidete Burschen traten auf, die die neuen Wachstumsgeister verkörperten.
Der „Pfingstochse“ wird zumeist auf ein geschmücktes Rind zurückgeführt, das zur Weide getrieben wurde.
Pfingstrose
Pfingsten hat sogar eine eigene Blume, die Pfingstrose, auch „Benediktinerrose“ genannt, weil sie von Mönchen nach Deutschland gebracht worden sein soll. Ursprünglich galt sie als Heilpflanze, war in China der Kaiserin vorbehalten und dann Gartenzierpflanze und Symbolpflanze der Gottesmutter. Man nannte sie auch Gichtrose, Königsblume, Bauernrose, Essigrose und Peguine.
Quellen:
https://brauchtum.de/de/sommer/pfingsten.html