Foto: Gedenkstelen für das hier ehemals befindliche Zwangslager für Sinti und Roma in der NS-Zeit.

10.06.23 Einmal im Jahr gibt es eine offizielle Erinnerungsstunde an ein unmenschliches Verbrechen aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus.  

Hinter dem S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße, vor dem Eingang zum Parkfriedhof, erinnern ganzjährig Stelen an das Zwangslager für Sinti und Roma.

Auf einer der Stelen ist zu lesen:

„Auf diesem Gelände befand sich zwischen 1936 und 1945 ein nationalsozialistisches Zwangslager für Sinti und Roma.

Der historische Ort, in dem noch 1947 einzelne Familien untergebracht waren, geriet mehr und mehr in Vergessenheit.

Erst im September 1986 wurde auf Initiative des Pfarrers Bruno Schottstädt und des Schriftstellers Reimar Gilsenbach auf dem benachbarten Parkfriedhof ein Gedenkstein des Künstlers Jürgen Raue errichtet.

1990 kam auf Veranlassung von Otto Rosenberg, Vorsitzender der Cinti-Union (heute Landesverband deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.) eine weiße Marmorplatte dazu.

Eine Bronzetafel von Götz Dorl mit weiteren Informationen zum NS-Zwangslager vervollständigte 1991 das Gedenkensemble in seiner heutigen Gestalt.

Seit 1990 laden der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. und das Ökumenische Forum Berlin-Marzahn e.V. jedes Jahr im Juni mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Lagers Marzahn am authentischen Ort ein.“

Am morgigen Sonntag, dem 11. Juni 2023, wird es  um 12.30 Uhr wieder eine Gedenkveranstaltung an dieses Lager und die damit verbundenen Leiden geben.

Dazu lädt Petra Rosenberg, Vorsitzende, und der Verein „Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn“ zu einer Gedenkstunde anlässlich des 87. Jahrestages der Verschleppung der Berliner Sinti und Roma in das Zwangslager Berlin-Marzahn ein.

Wie aus dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf zu erfahren war, nimmt auch Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic an der Veranstaltung teil, die an der Gedenkstätte des Zwangslagers Berlin-Marzahn, Otto-Rosenberg-Straße 1, 12681 Berlin, stattfindet und spricht ein Grußwort.

Im Anschluss gehen die Teilnehmer gemeinsam auf den nahegelegenen Parkfriedhof Marzahn, um dort am Gedenkstein für die Opfer des Lagers einen Kranz niederzulegen.

Gedenkstelen für das hier ehemals befindliche Zwangslager für Sinti und Roma in der NS-Zeit.