Verbindung schaffen mit Nadel und Faden
18.10.23 Während sich hier und heute von 10 bis 12 Uhr die Handarbeitsgruppe trifft, ab 12.30 bis 14.30 Uhr kreativ gewerkelt wird, von 15 bis 17 Uhr Klöpplerinnen am Klöppeln sind und um 17 Uhr die monatliche Rentenberatung stattfindet, steht wieder einmal die weitere Existenz der MachBar37, MP 37, auf der Tagesordnung.
Und zwar morgen bei der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf.
Eingereicht wurde dazu vom Ausschuss für Gleichstellung der Antrag:
„Das Bezirksamt wird ersucht, zu prüfen, ob die MachBar 37 als Teil des Stadtteilzentrums Marzahn-Mitte anerkannt werden kann.
Ferner wird das Bezirksamt ersucht, durch diese mögliche Anerkennung zu prüfen, ob die buchbaren Leistungspakete des Bezirksamtes für das Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte ab 2025 erhöht werden können.
Begründung: Die ursprüngliche Finanzierung als Pilotprojekt (s. Drucksache oben) läuft für die MachBar37 ab 2025 aus, somit ist die Existenz des Projekts nicht mehr gesichert.
Die Funktion als Begegnungsstätte und nachhaltiges Repaircafé, das es so im Bezirk ansonsten nicht gibt, würde dem Stadtteil dann massiv fehlen.
Dies wird unterstrichen durch die hohe Nachfrage der Angebote.
Deshalb wird das Bezirksamt um Unterstützung bei der Sicherung der weiteren Finanzierung gebeten.“
Was die MachBar so alles Machbares zu bieten hat, finden wir auf der Internetseite:
„Unser 2016 gegründetes Nähcafé – nun MachBar37 – ist eine interkulturelle Begegnungsstätte, bei der alte und neue Nachbarn zusammenkommen. Inzwischen ist es als fester Treffpunkt in Marzahn-Mitte mit rund 200 monatlichen Nutzer:innen etabliert. Hier trifft sich, wer in der Nähe wohnt und Handarbeit mag; gleich welchen Geschlechts, Alters und welcher Herkunft.
Bei einer Tasse Tee oder Kaffee nähen, stricken und häkeln die Hobbyschneider:innen. Dabei sind alteingesessene Marzahne:rinnen und Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die gerade erst im Kiez angekommen sind; aber auch Männer, die in jüngeren Jahren einen Schneiderberuf gelernt haben und die es in den Fingern juckt, mal wieder etwas zu gestalten.
Die MachBar37 befindet sich direkt neben dem Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte.
Mit der MachBar37 werden ein interkultureller Austausch gefördert, neue Netzwerke geschaffen, Kontakte geknüpft und ehrenamtliches Engagement gefördert.
Zu den Öffnungszeiten wird den Nutzer:innen von insgesamt 17 ehrenamtlichen Unterstützenden Hilfe beim Nähen, Stricken und Häkeln angeboten. Dies bedeutet, dass die Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zu Seite stehen, weiterführende Nähtipps geben oder selbst den Umgang mit der Nähmaschine unterrichten.
Zwischen den Nutzer:innen sind Freundschaften entstanden, es wird einander zugehört und in jeglicher Sprache, wenn nötig auch mit Händen oder Füssen, kommuniziert. Mitunter wird auch das Nähzeug zur Seite gelegt, um Belange des Alltags zu besprechen oder sich ggf. in Problemlagen zu unterstützen.
In der MachBar37 gibt es auch regelmäßige Angebote und Workshops von Ehrenamtlichen – unter anderem Näh-, Strick-, Patchwork-, Textildruck- oder Bastelkurse, auch für Kinder. Auf selbst initiierten oder angefragten interkulturellen Modenschauen, bei Festen im Stadtteil präsentieren die Teilnehmenden die selbst genähten und erstellten Kreationen aus dem Nähcafé.
Darüber hinaus setzen wir uns auch im Nähcafé durch symbolträchtige Aktionen mit Ehrenamtlichen ohne und mit Flucht- und Migrationshintergrund für Vielfalt, Toleranz und buntes Miteinander ein: zum Beispiel durch die Strickaktion „längster Schal von Marzahn“, bei den 125 Teilnehmenden verschiedenfarbige Schals strickten, die zu einem 750 Meter langen Schal verbunden wurden, unter dem Motto „Wir schaffen Verbindungen“.
Sie möchten Ihr Wissen weitergeben, erste Erfahrungen mit Nadel und Faden sammeln oder haben einfach Lust neue Menschen kennenzulernen? Bei uns sind alle willkommen, die Neugierde und Spaß an der Handarbeit mitbringen.
Was wird hier so gemacht?
- Treffpunkt für Menschen unterschiedlichster Herkunft aus der Nachbarschaft
- Förderung von interkulturellem Austausch und zur Herstellung neuer nachbarschaftlicher Kontakte
- Schaffung und Stabilisierung von Unterstützungsnetzwerken
- Förderung von ehrenamtlichem Engagement
- Hilfe beim Nähen, Stricken und Häkeln durch Ehrenamtliche
- Fortlaufende Kurse und Workshops rund um die Handarbeit, unter anderem zum Stricken, Nähen, Patchwork, Schmuckgestaltung und Basteln
- Regelmäßige Konversationsgruppen und Sprachcafés zur Sprachförderung
- Unterstützung öffentlicher Veranstaltungen oder kleinerer Feste der Unterkünfte für Geflüchtete im Rahmen von Modenschauen
Die MachBar37 gehört jetzt schon seit Jahren zur bunten Vielfalt der Marzahner Promenade.
Krystian Schneidewind sorgt in der MachBar37 für gute Sprüche und Ordnung.
Zeichnen erfordert viel Konzentration, kann aber sogar noch im Alter gelernt werden. Fotos: Catrin Bach
Wer macht mit?
- Menschen mit und ohne Fluchthintergrund, die das Interesse und die Leidenschaft an Handarbeiten und Nähen verbindet
- Menschen verschiedener Kulturen und Herkünfte, die gerne Handarbeiten lernen möchten oder ihre Kenntnisse weitergeben möchten
- Bewohner:innen aus Unterkünften für Geflüchtete
- Nachbar:innen
- Ehrenamtliche
Wo? Wie? Wann?
Standort
Die MachBar37 befindet sich direkt neben dem Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte. Hier finden auch die verschiedenen Kurse und Workshops statt.
Sprechzeiten am Telefon
Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Öffnungszeiten
Montags bis Donnerstag von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Freitag 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Leitung der MachBar und des Stadtteilzentrums: Martina Polizzi