MENSCHEN

Nicht aufgeben, sagt sie, es gibt immer eine Hoffnung


28.11.23  Sie kamen aus Syrien. Sie hatten ein Haus, eine Firma in der Filmbranche mit vielen Mitarbeitern, die beiden Kinder studierten, sie hatten ein gutes Leben. Dann kam der Krieg, dann kamen Repressalien, dann kam der Verlust von allem.  (Foto: Uta Baranovskyy)


Der Sohn ging nach Ägypten, sein Zahnarztstudium zu beenden. Die Tochter nach Deutschland, ihr Rechtsstudium weiterzuführen. Nyazy Salova, (Foto: 2.v.l. im Nähcafé)  und ihr Mann folgten ihr bald nach, mussten sie doch 2016 aus der Heimat flüchten.

Zunächst wohnten sie in der kleinen Wohnung der Tochter. Seit 2019 haben sie eine eigene Wohnung in der Marzahner Promenade.

Etwas zu unternehmen war Nyazy Salova gewohnt. Obwohl sie nicht dort wohnte, kümmerte sie sich schon bald ehrenamtlich um die Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft.

Sie suchte und fand Kontakte. Mit Unterstützung der Technischen Universität Berlin schrieb sie das Buch “Das ist meine Geschichte“. Berichte von der Flucht, insgesamt acht Schicksale.

Diese Geschichten sollen demnächst - wieder mit Unterstützung der TU - auch verfilmt werden.

Sozusagen eine zweite Heimat fand sie im Stadtteilzentrum in der Marzahner Promenade 38.

Zunächst war sie hier auch nur ehrenamtlich viel tätig. Zu ihren Projekten, an denen sie tatkräftig mitwirkte, gehörten Modenschauen, gemeinsames Kochen, Erstellen von Kalendern und anderes.

Jetzt ist sie bei der Volkssolidarität angestellt, arbeitet drei Tage in einer Flüchtlingsunterkunft, zwei Tage im Nähcafé in der MachBar37.

Wie sie sagt, sei es ihr Hauptanliegen, dass die Menschen, die hier schon immer leben, und die, die von woanders kommen mussten, um hier ein neues Leben zu finden, zueinander finden, nicht mehr Fremde sind.

Oft musste sie feststellen, dass das für beide Seiten nicht einfach ist. Sie werde dabei nicht aufgeben, sagt sie, es gäbe immer eine Hoffnung.

Auch wenn ihre Anstellung zunächst nur bis Ende nächsten Jahres finanziert ist.


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