MENSCHEN

Karin Dalhus: Dort aktiv, wo Menschen Hilfe benötigen


20.01.24  Sie retten Lebensmittel, geben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter, schaffen grüne Orte, helfen Menschen in Not, machen Angebote gegen Einsamkeit, stellen Veranstaltungen auf die Beine und bewirken noch so viel mehr. 


Stellvertretend für die vielen freiwillig Engagierten in Marzahn-Hellersdorf wurden im Dezember 38 Personen mit dem bezirklichen Ehrenamtspreis ausgezeichnet. 

Dazu gehörte auch Karin Dalhus.

Auf dem Promenadenfrühstück im Dezember erfreute sie zu Beginn die Anwesenden mit einem Weihnachtslied auf der Mundharmonika.

Auf der Mundharmonika spielen können nicht mehr viele Menschen. Doch Frau Dalhus kann vieles mehr.

Vor allem ist sie seit Jahren, eigentlich schon ihr ganzes berufliches Leben, immer dort aktiv, wo es gilt, Menschen, die Hilfe benötigen, mit ihrem Wissen und aktiver Tatkraft zu unterstützen.

Befragt, was sie in ihrem Leben denn schon alles getan hat, ist die Antwortliste lang:

Gelernt hat sie zwar den Mauererberuf, doch schon bald zog es sie in die Kinder- und Jugendarbeit.

Sie studierte und wurde Freundschaftspionierleiterin mit Lehrbefähigung für Sport und Deutsch, bildete sich weiter zur Diplompädagogin für Kultur- und Jugendarbeit, Weiterbildung zur Sozialpädagogin.

Alles, so betont sie, im Fernstudium.

Mit der Wende gab es auch in ihrem Leben – wie bei vielen Menschen der DDR - einen gewaltigen Bruch.

Der damalige Stadtrat für Bildung im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf aberkannte ihr 1990 alle Bildungs-Abschlüsse und schloss sie mit einer Kündigung aus dem aktiven Berufsleben aus.  

Noch heute hat Karin Dalhus keine gute Erinnerung an dieses Erlebnis und den Alice-Salomon-Platz.

Doch sie gab natürlich nicht auf.

Es gab und gibt auch in der Bunderepublik Menschen, denen sie sich zuwenden konnte.  

Viele soziale Projekte hat sie seither im Bezirk mitgegründet oder daran mitgewirkt, zum Beispiel Arbeitslosenkurse, die vietnamesische Begegnungsstätte „Lotus“, Bündnis für Demokratie und Toleranz, Bruno-Baum-Grünzug und Spiel- und Grünanlage, Begleitung der Gemeinschaftsunterkünfte in der Paul-Schwenk-Straße seit 2015,…

Sie ist im gesamten Bezirk Marzahn-Hellersdorf unterwegs und in allen sozialen Einrichtungen bekannt.

Wenn sie aber einmal GAR NICHTS zu tun hat, sammelt sie Müll auf der Marzahner Promenade. Sie sieht die notwendige Arbeit und macht sie.

Anerkennung gab es dann doch wieder vom Bezirksamt für ihre hauptamtliche und ehrenamtliche Tätigkeit.

2004 erhielt sie den Ehrenpreis des Bezirkes, 2018 die Ehrennadel für besonderes Engagement des Berliner Senats, und 2023 eben die besondere Anerkennung als Ehrenamtliche.

Mundharmonika spielt sie seit ihrer Kindheit, sportlich aktiv ist sie ebenfalls im Turnen, Handball, Volleyball, Schwimmen.

„Ich benötige kein Ruhestandskonzept“, meint die heute 72jährige mit einem schelmischen Augenzwinkern und plant schon wieder ihre nächsten Termine und Aktivitäten.  

"Brennpunkt" sei jetzt der Neubau der Grundschule mit Kleinsporthalle an der Bruno-Baum-Straße 72, 12685 Berlin, südlich der Marzahner Promenade, sagt sie.


Karin Dalhus


Karin Dalhus, 3.v.r., mit der Bezirksbürgermeisterin auf dem Helene-Weigel-Platz in Marzahn-Süd bei einer weihnachtlichen Geschenkeverteilung.


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