Der Morgen, Der Tag, Der Abend, Der Traum
25.07.24 Das Unternehmen war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und trotzdem tat ich es. Ich wollte schon immer einmal die Decke des Arndt-Bause-Saals im Freizeitforum näher betrachten.
Das ist so gut wie unmöglich, weil der Nacken davon steif wird.
Am besten wäre es, man läge auf einer großen Scheibe, die sich ganz langsam dreht.
Die Scheibe sollte weich sein, denn um alle Details genau zu erkunden, benötigt man sicher Stunden.
Doch so eine Scheibe befindet sich nicht im Haus, und der Saal ist außerdem stark frequentiert.
Da stört jemand, der auf einer drehenden Scheibe liegt.
Das Kunstwerk, dass ich zu verstehen, zu betrachten und schließlich zu fotografieren versuchte, ist das Deckengemälde von Peter Hoppe.
Jeder, der schon einmal im Arndt-Bause-Saal war, wird seinen Blick zur Decke, zu dieser unendlich farbenreichen, mit unzähligen Details versehenden Pracht gerichtet haben.
Auch ohne einzelne Details zu identifizieren ist das Gesamtwerk trotz oder wegen seiner Vielfältigkeit ein bewundernswertes Gesamterlebnis, dass nur jeder selbst für sich an Ort und Stelle wahrnehmen kann.
Die hier gezeigten Fotos dienen deshalb nur dem Festhalten von Details.
Und zur Anregung, es selbst einmal in Wirklichkeit zu betrachten.
Das Deckengemälde entstand in den Jahren 1990/91, es beinhaltet unter anderem die großflächigen Bilder Der Morgen, Der Tag, Der Abend, Der Traum.
UB
Fotos: Uta Baranovskyy
Nach einer Lehre als Baumaler besuchte Peter Hoppe von 1957 bis 1959 die Fachschule für angewandte Kunst Berlin/Potsdam und anschließend von 1960 bis 1965 die Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort waren seine Lehrer unter anderem Ernst Rudolf Vogenauer, Walter Womacka und Arno Mohr. Es folgte eine einjährige Aspirantur, danach freiberufliche Arbeit als Maler in Berlin. Ab 1970 war er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Sein künstlerisches Schaffen umfasst Wand- und Tafelbild, Zeichnung, Grafik und in loser Folge Bühnenbild und Kostüm für Schauspiel und Ballettinszenierungen. Peter Hoppe lebte und arbeitete in Berlin und im Sommeratelier im Hohen Barnim.
Studienreisen führten ihn nach Bulgarien, Frankreich, Italien, Kuba und Vietnam.
Das Lebenswerk von Peter Hoppe wird im Nachlass durch seinen Sohn Felix Borchers erhalten. https://www.peterhoppe.com/
Peter Hoppe (1938-2010) war ein bildender Künstler in Berlin. Zeitlich und künstlerisch gehörte Peter Hoppe zur dritten Künstlergeneration der DDR.
„Habe noch den Kopf voller Bilder die hoffentlich nicht ungemalt verblassen werden.“ Peter Hoppe (1964)
https://www.peterhoppe.com/blog/was-ist-knstlerische-arbeit
Aus dem Tagebuch von Peter Hoppe
Was ist künstlerische Arbeit
Die künstlerische, bildnerische Arbeit ist manifestation einer Idee zur Welt, Umwelt - zur Wirklichkeit - ist Reflexion und Interpretation in einem. Weder allein subjektives Urteil, wieweil das Subjekt aussersubjektiven Einflüssen ausgesetzt ist, noch kann sie objektiv sein.
Sie ist der wohl so etwas wie den des subjektive gesehene eingl. Beschränkung gefilterte Umweltsicht.
Dazu kommt sehr wichtig das Ausdruckmittel, das wiederum nicht allein an subjektives gebunden ist, sondern darüber hinaus + dazu auch fühlbar der Zeit und dem Lebensrythmus verhaftet ist.
Anachronistische Mittel vorallem sich war oft mit zeitlich näheren Ideen. Aber zum vollen Übereinkommen wird die zeitgenössische Idee oder der Stoff zeitgenössischer gesehen auch nur durch ebensolche Ausdrucksmittel gefördert und konkret sichtbar gemacht werden können.
Dabei gibt es immer, und das liegt im Wesen der künstlerischen Sicht + Persönlichkeit begründet, ein nebeneinander vieler Handschriften und Äusserungen in Sinn + Form.
Zurückkommend auf meinen Ausgangspunkt - momentane Unrast Mittel zu prüfen und probieren. Formungen übernehmen und für mich zu entwicklen. D.h. In allen Techniken zu arbeiten.
Überhaupt noch nicht arbeite ich kontinuierlich in der Auqatintatechnik, kein Vernis mou - siebdruck etc. debi Tafelbildarbeiten weitertreiben völlige Lösung der Tradition aus den letzten 5 Jahren muss werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hoppe_(Maler)
Peter Hoppe (* 27. November 1938 in Chemnitz-Hilbersdorf; † 3. März 2010 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Nach einer Lehre als Baumaler besuchte Peter Hoppe von 1957 bis 1959 die Fachschule für angewandte Kunst Berlin/Potsdam und anschließend von 1960 bis 1965 die Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort waren seine Lehrer unter anderem Ernst Rudolf Vogenauer, Walter Womacka und Arno Mohr. Es folgte eine einjährige Aspirantur, danach freiberufliche Arbeit als Maler in Berlin. Ab 1970 war er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Sein künstlerisches Schaffen umfasst Wand- und Tafelbild, Zeichnung, Grafik und in loser Folge Bühnenbild und Kostüm für Schauspiel und Ballettinszenierungen. Peter Hoppe lebte und arbeitete in Berlin und im Sommeratelier im Hohen Barnim.
Studienreisen führten ihn nach Bulgarien, Frankreich, Italien, Kuba und Vietnam.
Zeitlich und künstlerisch gehörte Peter Hoppe zur dritten Künstlergeneration der DDR, die insbesondere unter den Bedingungen von „Weite und Vielfalt“ und dem Aufbruch künstlerischer Tabus in den 1970er Jahren neue Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten suchte und fand.
Zu Beginn der 1970er Jahre setzte sich Hoppe von der damals vordergründig gängigen Berliner Malerei (Berliner Schule etc.) ab. Stillleben, speziell die Gelben Bilder, legten die Basis für seine weitere Präsenz. Helle Fonds und teils expressiver Malgestus wurden bezeichnend in Porträt, figurativen Kompositionen und nonfiguralen Arbeiten. In einzelnen Werkphasen wechseln die Malschriften und das bevorzugte Kolorit von vollfarbiger Palette bis zur Grisaillemalerei. Dabei sah sich Hoppe nicht apodiktisch einem fixierten Personalstil verpflichtet, blieb dabei aber immer erkennbar. Zeitbezogene Themen wurden meist metaphorisch behandelt. Klassisch Mythologisches ist oft Gegenstand von Werkgruppen. Leinwände, Gouachen und Zeichnungen entstanden zunehmend in umfangreichen Serien. Bildhaftes und Informelles existieren nebeneinander. Abbildhafte Realistik, wie auch das erzählende Element, verlieren sich hin zu zeichenhaft konzentrierter Darstellung. Hoppes Ambivalenz verhindert ein Festhalten an inhaltlich und formal abgeschlossenen Positionen bei den zeitlichen nach- und ineinander wachsenden Werkgruppen. Die formale Prägung wird spartanischer und direkter in unbestimmte Bildräume auf monochromen Fonds platziert.
In den Jahren 2008/09 arbeitete Hoppe an seiner Tafelbildgruppe KATHARSIS und den LAPIDAR-Zeichnungen auf Papier, an ungegenständlichen Leinwänden als 2er- und 3er-Kombinationen mit minimalen geometrischen Elementen gegen freischwingende gestisch voluminöse lineare Kohlezeichnungen: den geometries und canvas drawings.
„Sein Werk ist ein Beispiel für den Verjüngungsprozess der Berliner Malerei, für ihren ununterbrochenen Fluss. Seine Kunst erinnert entfernt an den expressiven Aktivismus, wie ihn einst Paris und Zickelbein besaßen. Hoppes Malerei, dünn auf die Leinwand gesetzt, hat einen dynamischen Gestus und den Hang zur großen Komposition.“ (Lothar Lang: Künstler in Berlin, Verlag Welt der Kunst, 1979)
Personalausstellungen und Beteiligungen unter anderem: Berlin, Chemnitz, Erfurt, Frankfurt/Oder, Gotha, Halle, Hannover, Leipzig, Landau, München, Neubrandenburg, Neustrelitz, Potsdam, Rostock, Schwerin, Würzburg, Weimar. - Bukarest, Barcelona, Cagne sur mer,- Damaskus, Kairo, Moskau, Paris, Prag, Rijeka, Sofia und Venedig.
Seit der VII. Kunstausstellung 1973 waren Arbeiten von Peter Hoppe durchgängig bei der Kunstausstellung der DDR in Dresden zu sehen.
Instagram-Account zum Gedenken an Peter Hoppe (gepflegtes Bildarchiv aus dem Nachlass)
https://www.instagram.com/maler_peterhoppe/
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