Unterhaltung für Dritten Stand, von Adligen gering geschätzt
08.09.24 Mozartfans können sich freuen und einen Termin vormerken. Am kommenden Dienstag, dem 10. September, um 19.30 Uhr wird im UCI-Kino die "Hochzeit des Figaro" live aus dem Londoner Roayal Ballet & Opera House übertragen.
Der Graf Almaviva lebt mit seiner Gräfin in ihrem Schloss bei Sevilla. Der Graf hat ein Auge auf Susanna, die Kammerzofe seiner Frau, geworfen, doch Susanne ist kurz davor, Figaro, den Kammerdiener des Grafen, zu heiraten.
Zum Entsetzen Figaros plant der Graf, Susanna am Abend der Hochzeit zu verführen.
Zugleich ist Cherubino, der junge Page des Grafen, in die Gräfin verliebt, doch er ist gerade entlassen worden, nachdem er bei einem Stelldichein mit Barbarina, der Tochter des Gärtners Antonio, erwischt worden ist.
Figaro beschließt, dass er den Versuch des Grafen, seine künftige Gemahlin zu verführen, verhindern muss, und so bittet er die Gräfin, Susanna und Cherubino um Hilfe.
Letzterer verkleidet sich als Frau, und es kommt zu einer Reihe von Verwechslungen, Missverständnissen und vereitelten Plänen, in die sämtliche Mitglieder des Haushalts auf der Jagd nach dem jeweiligen Objekt ihrer Begierde verwickelt werden. (Quelle: Verleih)
Die Hochzeit des Figaro (italienisch: Le nozze di Figaro) ist eine Commedia per Musica (Opera buffa) in vier Akten, die 1786 von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert wurde und auf der ein italienisches Libretto verfasst wurde von Lorenzo Da Ponte.
Opera buffa (komische Oper, musikalische Komödie; auch scherzhafte Oper) ist die komische italienische Oper, im Gegensatz zur ernsten Opera seria.
Die von der ernsten Oper getrennte selbstständige Opera buffa wurde bis zum späteren 18. Jahrhundert als Unterhaltung für den Dritten Stand betrachtet, wurde von den Adligen also gering geschätzt.
Alltägliche, realistische Handlungen waren ein wichtiges Merkmal der Opera buffa. Von Neapel aus verbreitete sie sich bis nach Rom, das in den 1730er Jahren ebenfalls zum Zentrum dieser Opernform wurde.
Die Opera buffa ist gekennzeichnet durch volkstümliche oder komische Themen, den Rückgriff auf die Stegreifkomödie der Renaissance (Commedia dell’arte), die im 18. Jahrhundert eine Belebung durch Carlo Gozzi erfuhr.
Typisch ist die Rivalität zweier Gesellschaftsschichten, wobei die untere Schicht schließlich über die obere triumphiert.
Dabei sollen karikiert dargestellte Schwächen wie Habsucht, Gier, Begehrlichkeit und Stolz eine moralische Botschaft vermitteln.
Der Sieg der Gaunerei über gesellschaftliche Privilegien sollte jedoch die Sympathie des Publikums erringen.