GASTRONOMIE

Eigenes Rezept für den Teig und „nix zapzarap“


16.10.24 Alexander Shippler ist Besitzer des blauen Verkaufswagens, der seit Jahren am Rande des Victor-Klemperer-Platzes steht. Der Inhaber fing aber schon vor ca. 10 Jahren sehr viel kleiner mit seinem Geschäft an. 


Er hatte sich einen Bauchladen gebaut und stand damals mit selbst zubereiteten Corndogs auch schon am Victor-Klemperer-Platz, aber mehr in Höhe der Kampfsportschule Pal Chang. 

Das war nicht weit weg von seinem Zuhause in einem der Hochhäuser dahinter.

Denn der Weg musste kurz sein, um, wenn alle Corndogs verkauft waren, schnell wieder in seine Küche zu eilen um neue zu backen.

Auch Regen hielt ihn nicht ab von seiner Geschäftsidee, Vorbeigehende zu versorgen.

Dafür hatte sich der findige Geschäftsmann aus Holzstreben und Plastikfolie einen stabilen Ganzkörperschutz gebaut.

Das Unternehmen schien sich gut zu entwickeln.

Schon bald schaffte er sich den Blauen Wagen an, ein chinesisches Model, das selbst fahrbereit ist.

Natürlich habe er ein Reisegewerbe, sagt Shippler, sonst dürfe er hier gar nicht stehen und verkaufen.

Da nun mehr Platz ist als in seinem Bauchladen, hat sich das Sortiment stark erweitert.

Die Corndogs bleiben als Favorit im Angebot.

„Der Teig ist mein eigenes Rezept“, sagt er und schwört auf den besonders guten Geschmack.

„Nix zapzarap“, fügt er hinzu, er passe gut auf, dass „sein“ Rezept ihm nicht gestohlen werde.


Der kleine, blaue Verkaufswagen prägt seit Jahren mit das Bild des Victor-Klemperer-Platzes.


Klein, blau, aber viel drin: Geöffnet täglich von 13 bis 19 Uhr.


Gegen den kleinen Hunger ein breites Angebot.


Eigene Teigmischung für den Corndog - streng gehütetes Geheimnis.



(Der Begriff zapzarap wird vor allem im osteuropäischen Raum verwendet, wenn man einen Diebstahl meint.

So hört man es unter anderem in Russland, Polen, Rumänien, aber auch in der Türkei.

Laut Duden hat „Zapzarap“ seinen Ursprung in der russischen Sprache.

Es stammt demnach vom Wort „capat“ für „greifen“.)

Sein Verkaufsfensterchen öffnet er täglich von 13 bis 19 Uhr.

Zu kaufen gibt es fast alles, was den kleinen Hunger und Durst befriedigt.

Neben Corndogs auch Käsedogs, Würstchen, auch vom Geflügel, Bratwurst, Hotdogs, viele Süßigkeiten und kalte und heiße Getränke.

Die gebackenen Speisen werden in einer Fritteuse zubereitet, wobei Alexsander Shippler mittels Thermometer darauf achtet, dass das Fett immer mindestens 170 Grad heiß ist.

„Das ist Vorschrift“, sagt er.

Betrieben wird die Fritteuse mit Gas.

Weil es keinen Strom gibt, der eine Kühltruhe ermöglichen würde, gibt es kein Eis.

Na, vielleicht ändert sich das noch demnächst.

Immerhin kann auf dem Dach ja eine Fotovoltaikanlage installiert werden.

Sein Wagen war sogar schon im Fernsehen, als das ZDF auf der Promenade einige Szenen für eine Serie drehte.

Leider wird das blaue Gefährt auch öfter Opfer von Randalen.

Die zerschlagenen Plastikfenster sind aber schnell wieder repariert, zumindest zusammengeklebt.

Sein Geschäft lässt sich Alexander Shippler nicht so schnell vermiesen.


Leider öfter Opfer von Randalen. Fotos: Uta Baranovskyy



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