ESSEN AUS ALLER WELT

Türkisch, arabisch, chinesisch, russisch, deutsch


20.10.24 Essen ist wichtig. Zum Leben benötigt der Mensch Nahrung. Was er aber darunter versteht, entspricht seiner Tradition und Erziehung und dann seinem individuellen Geschmack. 


Da gibt es von Mensch zu Mensch schon Unterschiede, dann von Haushalt zu Haushalt, aber noch viel mehr von Land zu Land, von Erdteil zu Erdteil.  

In der Marzahner Promenade leben mittlerweile viele Menschen aus vielen Ländern und sogar Erdteilen.

Deren geschmacklichen und traditionellen Vorlieben gerecht zu werden hat sich Meha Mohammad, Geschäftsführerin von „Will ick", MP 28, vorgenommen, als sie vor gut einem Jahr das Geschäft übernahm.

Alles wurde um- und hohe Regalteile eingebaut. Hier finden die Kunden Lebensmittel und tägliche Gebrauchsgegenstände aus vielen Teilen der Welt.

Sie zählt dazu auf: Türkisch, arabisch, chinesisch, vietnamesisch, russisch, natürlich auch deutsch.

Der Kunde, der durch die Gänge wandelt, unternimmt somit eine kleine kulinarische Weltreise.

Das verlockt auch, einmal etwas anderes zu probieren als das bisher Gewohnte. Könnte schmecken!









Übernommen von der Vorgängerin hat Frau Mohammad das umfangreiche Obst- und Gemüseangebot, das täglich vor die Tür gestellt wird.

Es gibt auch weiterhin Gebratenes vom Grill für den kleinen Hunger zwischendurch.

Neu hinzu kamen im Außenbereich eine Kühltruhe für Getränke und als etwas ganz Besonderes ein Softeisautomat.  


Hier einmal ein kleiner Ausflug in die Speisevorlieben einiger Länder:

Begonnen hat die Individualisierung der Nahrungsauswahl, so die Forschung, vor 3,5 Millionen Jahren, als die ersten Menschen begannen, neben Früchten, Blättern und Kräutern auch Gräser und immergrüne Pflanzen zu essen, auch schon Fleisch von Tieren.

Mit der Zeit wurde die Nahrungsaufnahme immer individueller und spezialisierter.

In Europa ganz allgemein sind die Essgewohnheiten schon sehr vielseitig.

Während im Norden eher herzhafte und deftige Speisen zubereitet werden, sind es die Südländer meist etwas süßer gewohnt.

Die asiatische Küche lebt von der enormen Vielfalt an Gewürzen und unterschiedlichen Geschmäckern. 

Reis und Fisch gehören zu den Grundnahrungsmitteln.

Die Nordafrikaner mögen es gerne scharf und würzig, so ist auch die Küche durch starke Gewürze geprägt.

Besonders gern wird Couscous mit Rind, Lamm oder auch Geflügel gegessen. Im östlichen Afrika stellt die Fladenbrotvariation „Injera“ die Grundlage der Ernährung dar.

Das Besondere an der afrikanischen Esskultur ist, dass überwiegend mit den Händen statt mit Besteck gegessen wird.

Als typisch afrikanisch gilt das sogenannte Fufu, ein Brei aus Mais, Yamswurzel und Maniok. 



Die australischen Essgewohnheiten sind stark von den englischen Essgewohnheiten geprägt.

So lieben auch die Australier den Tee.

Da aber auch Einflüsse aus Südostasien, Italien und Griechenland die Essgewohnheiten in Australien prägen, gilt die australische Küche als sehr vielfältig.

Bestandteile des russischen Frühstücks sind Schwarzbrot, mit Wurst oder Käse belegt, Kefir, saure Sahne oder Quark, gekochte Eier oder Spiegeleier, „Kascha“ (Buchweizenbrei) mit Frikadellen und Bockwürsten.

Das russische Mittagessen fällt meist auf den Nachmittag und ist üppig.

Zunächst werden Salate und eingelegtes Gemüse serviert.

Der Hauptgang besteht aus Fleisch, Geflügel oder Fisch mit einer klassischen Beilage, wie Kartoffeln oder Reis und Gemüse. Zum Nachtisch sehr Süßes.

Die Essgewohnheiten in Nord- und Südamerika unterscheiden sich in vielen Dingen.

Frühstück und Abendbrot fallen in den USA besonders üppig aus.

Morgens gibt es Donuts, Pancakes und Muffins, dazu noch Schinken und Speck.

Typisch für die Amerikaner ist es, ihr Essen zunächst in kleine Stückchen zu schneiden, das Messer dann bei Seite zu legen und nur mit der Gabel in der rechten Hand zu essen.

Südamerika kennzeichnet die mexikanische Küche, hierbei kommen viele Bohnen, frisches Gemüse, Reis und Chillis zum Einsatz.

In der Karibik wird vor allem viel Fisch, Obst und Gemüse verzehrt.









Prägend für die Essgewohnheiten sind religiöse Traditionen, die oft sehr streng gehandhabt sind

Besonders der Fleischkonsum ist in vielen Religionen durch Speisevorschriften geregelt. Einige Religionen fordern oder favorisieren eine bestimmte Schlachtmethode: 

Schächten (Judentum, Islam), Jhatka (Hinduismus, Sikhismus), Ersticken (tibetischer Buddhismus).

Zeitweise oder dauernde Abstinenz von Fleisch gibt es im Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Sikhismus und Jainismus.

Wo die Zubereitung der Speisen zum Thema genauer Speisevorschriften wird, erhalten die in der Küche tätigen Personen eine besondere Verantwortung.

Dies ist insbesondere im Judentum, Hinduismus und Jainismus der Fall.

Im Judentum und im Hinduismus gelten besondere Vorschriften für Koch- und Essgeschirr.


Ungewohntes

Sehr ungewohnte Nahrung, die für andere etwas eklig wirken können, gibt es natürlich auch:

In China oder Island liebt man fermentierte Eier, Gammel-Hai oder Kaffee aus Katzenkot. 

Zibetkaffee besteht aus Kaffeebohnen, die zuvor von Schleichkatzen verdaut wurden.

Auf den Philippinen gelten angebrütete Enten- oder Hühnereier als besondere Delikatesse. Diese Eier werden etwa 19 Tage lang bebrütet, bis sich deutlich sichtbare Embryos entwickeln.

Dann werden sie eine halbe Stunde lang gekocht und zusammen mit dem Embryo heiß serviert.

Nichts für empfindliche Nasen ist die isländische Delikatesse „Hákarl“, im Volksmund auch „Gammel-Hai“ genannt.

Bei der gummiartigen Köstlichkeit handelt es sich um den eigentlich giftigen Grönlandhai, der früher ausgenommen und gesäubert in der Erde vergraben wurde.

Heute werden meist Holzkisten verwendet. Dort verbleibt der Hai mehrere Sommer- und Wintermonate, bis sich das Gift zersetzt hat.

Sannakji ist eine umstrittene koreanische Spezialität, bei der lebende Langarm-Oktopusse vor dem Verzehr zerteilt werden. Die zuckenden Tentakel werden roh serviert und können eine Erstickungsgefahr darstellen

Escamol, auch „Ameisenkaviar“ genannt, ist eine traditionelle mexikanische Speise. Hauptbestandteil sind die Larven und Puppen der schwarzen Ameise Liometopum apiculatum.

In Kambodscha und Thailand werden gebratene Vogelspinnen verzehrt.







Fotos: Uta Baranovskyy

Insekten

In der EU sind seit 2021 Insekten in Nahrungsmitteln zugelassen. 

Die Insektenprodukte, der gelbe Mehlwurm, die Europäische Wanderheuschrecke, die Hausgrille und der Buffalowurm, gelten als alternative Proteinquelle zu Fleisch oder Fisch.

Sie dürfen unter anderem Brot, Nudeln oder Chips zugesetzt werden – müssen aber gekennzeichnet sein.

Wer sich vor Insekten ekelt, sollte sich zwei Nummern merken: "E 120" und "E 904".

In diesen Lebensmitteln können Insekten schon enthalten sein:

Müsli-Riegel.

Brot und Brötchen, Mehrkornbrot und -brötchen, Cracker und Brotstangen.

Müsli und Frühstückzerealien.

Backmischungen.

Gerichte auf Getreidebasis wie Nudeln oder Pizza.

Chips, Erdnussflips und ähnliches Knabberzeug.

Schokolade.

Erdnussbutter.

Die Beimischung von Insektenmehl in Nutella steckt noch in der Testphase


Konkrete Beispiele:

Mentos – Kaugummi Full Fruit.

Trolli Saure Glühwürmchen.

Kinder "Riegel Mini"

Kinder "Pinguin Schoko-Schnitte Karamel"

Müller – Müllermilch Kirsch-Banane.

m&m's – Crisp.

Ehrmann - "Obstgarten Erdbeere", "Obstgarten Himbeere", "Obstgarten Heidelbeere", "Obstgarten Rote und Schwarze Johannisbeere"

Dunkle Schokolade mit 70% Kakaogehalt, darauf liegt eine dunkle Schokoladescheibe mit 80 % Kakaoanteil - für den Knuspereffekt und die leicht nussige Note sorgen sorgfältig getrocknete ZIRP-Buffalowürmer.

Insekten befinden sich auch in Markenprodukten wie M&Ms, Trolli und bestimmten Milka-Sorten. 



Mit einer neuen Verordnung sind der Verwendung von Insekten nun aber nahezu keine Grenzen mehr gesetzt sein und man kann sie demnächst in allerhand Lebensmitteln finden. Vor allem in:

  • Backwaren
  • Bierähnlichen Getränken
  • Crackern und Brotstangen
  • Getreideriegeln
  • Teigwaren (trocken)
  • Soßen
  • Kartoffelerzeugnissen
  • Gerichten auf Basis von Hülsenfrüchten
  • Fleischalternativen
  • Suppen und Suppenkonzentraten oder -pulver
  • Snacks auf Maismehlbasis
  • Schokoladenerzeugnissen
  • Nüssen und Ölsaaten

Besonders gekennzeichnet müssen die Produkte allerdings nicht sein. Es wird sich kein gesondertes, gut erkennbares Zeichen auf der Verpackung befinden. Lediglich in der Zutatenliste muss auf Deutsch und Latein die Bezeichnung des jeweiligen Insekts zu erkennen sein.
Gesundheitlich bedenklich ist die Verwendung von Insekten aber nicht, da sie extra nur für den Verzehr hergestellt werden. Allerdings sollten Allergiker etwas vorsichtiger mit den Lebensmitteln sein. Denn wer gegen Weich-, Krebstiere und Hausstaubmilben allergisch ist, könnte auch gegen die insektenhaltigen Lebensmittel allergisch sein.

Quellen:

https://www.scinexx.de/news/biowissen/neuer-speiseplan-ebnete-weg-zum-menschen/

https://www.ksta.de/panorama/die-11-ekligsten-delikatessen-und-speisen-aus-aller-welt-4-616063

https://www.eat-the-world.com/blog/essgewohnheiten-andere-lander-andere-sitten/

https://de.wikipedia.org/wiki/Religi%C3%B6se_Speisevorschriften

https://www.radiobrocken.de/service/Diese-Lebensmittel-enthalten-bereits-Insekten-id822769.html



Musik- und andere Videos von und über die Marzahner Promenade finden Sie auf dem Youtubekanal von M-Promi, der Marzahner PromenadenInitiative. Am besten gleich abonnieren, um kein Video mehr zu verpassen. 

www.marzahner-promenade.berlin jetzt auch auf Instagram

Copyright © 2024 Marzahner-Promenade.berlin
created by 3-w-media.de