Nehmen ihre Probleme selbst in die Hand
Tilmann Pfeiffer, Sozialarbeiter und Projektkoordinator der Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstellen, gibt zu der Einrichtung Auskunft:
Derzeit gibt es in Marzahn-Hellersdorf knapp 100 Selbsthilfegruppen zu gesundheitlichen, psychosozialen und Suchtthemen.
In Selbsthilfegruppen treffen sich regelmäßig Menschen, die ein gemeinsames Anliegen haben, meist an chronischen Krankheiten oder Behinderungen leiden oder auch Angehörige sind.
Die GruppenteilnehmerInnen nehmen dabei ihre Probleme selbst in die Hand, indem sie persönliche Erfahrungen auf Augenhöhe in einer Gemeinschaft austauschen und neue Wege ausprobieren, um ihre Lebenssituation zu verbessern.
Sie unterstützen sich gegenseitig, denn eine Gruppe kann oft mehr erreichen als jeder einzelne für sich allein.
So ist es beispielsweise für einen depressiven Menschen hilfreich, neben einer professionellen Psychotherapie auch in eine Selbsthilfegruppe zu gehen.
Inneneinrichtung
Informationen zum Mitnehmen. Fotos: Uta Baranovskyy
Suchtberatungsstelle.
Informationstafel
Hier kann er sich von anderen Tipps geben lassen und fühlt sich nicht alleine mit seiner Erkrankung.
Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen ist niedrigschwellig und kostenlos. Die meisten Gruppen treffen sich in den Räumen der Selbsthilfekontaktstelle Marzahn-Hellersdorf, die es bereits seit 1992 gibt und die einzige professionelle Unterstützungseinrichtung dieser Art im Bezirk ist.
Vor Ort stehen die Sozialarbeiter Aimée Angermeyer, Diana Krasnov und Tilmann Pfeiffer zur Verfügung.
Sie informieren über die Selbsthilfe, beraten in persönlichen Gesprächen, ob und welche Gruppen für Ratsuchende in Frage kämen und vermitteln in die passende Gruppe.
Sie sind und sind eng mit anderen sozialen Einrichtungen im Bezirk vernetzt. Die Beratung steht allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung und kann auf Wunsch auch anonym erfolgen.
Die Mitarbeiter gründen auch gerne neue Selbsthilfegruppen zu neuen Themen und unterstützen bei Bedarf die bestehenden Gruppen mit z.B. regelmäßigen Vorträgen, Fortbildungen und Öffentlichkeitsarbeit.
Es gibt jedoch mittlerweile auch etliche unseriöse Angebote, die sich als Selbsthilfe tarnen.
Echte Selbsthilfegruppen bleiben in ihrer Arbeit immer autonom und werden nicht von professionellen Mitarbeitern geleitet.
Sie sind immer kostenfrei und unabhängig von wirtschaftlichen Interessen.
Bezahlangebote oder Verkauf von Waren, ja sogar die Werbung für bestimmte Medikamentenpräparate sind unseriös!
Wenn Sie ein seriöses Selbsthilfeangebot suchen, berät Sie die Selbsthilfekontaktstelle gerne dazu.
Sie erreichen die Mitarbeiter unter der Telefonnummer 030/5425103, per Email unter
Montag 13:00 – 17:00 Uhr,
Dienstag 15:00 – 19:00 Uhr,
Freitag 09:00 – 13:00 Uhr und darüber hinaus nach Vereinbarung
FAQ´s:
Was ist eine Selbsthilfegruppe?
Ein Zusammenschluss von Leuten, die ein gleiches Problem, eine gleiche Erkrankung und/oder ein gemeinsames Ziel haben.
Wer darf an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen?
Jede/r Volljährige, die/der sich selbst dafür entscheidet.
Was machen Leute in Selbsthilfegruppen?
Sie setzen sich zusammen, um über ihre Situation zu reden.
Was bieten Selbsthilfegruppen?
Das Gefühl, mit einem Problem nicht allein zu sein und Erfahrungsaustausch.
Wie entstehen Selbsthilfegruppen?
Jemand, der gemeinsam mit anderen eine Verbesserung für seine Situation finden möchte, sucht sich Leute, denen es auch so geht.
Wie finde ich eine passende Selbsthilfegruppe?
Einfach bei uns fragen, ob es eine passende Gruppe gibt – persönlich, telefonisch oder schriftlich.
Was bietet eine Selbsthilfekontaktstelle?
Kostenfreie Infos für alle Fragen rund um die Selbsthilfe.
Was ist, wenn ich mein Thema hier nicht finde?
Wir unterstützen regelmäßig neue Gruppen in ihrer Startphase. Bei der Vielzahl an Gruppen kann sich jedoch immer etwas ändern. Sprechen Sie uns an oder folgen Sie uns für die aktuellen Infos in den sozialen Medien!
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