Ab heute werden die zwölf Raunächte gezählt
21.12.24 Heute ist der Tag der Wintersonnenwende. Es ist der kürzeste Tag des Jahres, gefolgt von der längsten Nacht. Auch werden ab heute die zwölf sogenannten Raunächte gezählt.
Dass der Winter im Norden Europas besonders kalt sein kann, ist kein Geheimnis. In den nordischen und germanischen Ländern beginnt die kalte Jahreszeit sehr früh. Die Wintersonnenwende wurde zur damaligen Zeit als Wendepunkt und Neubeginn gesehen – danach wurden die Tage wieder länger und vor allem heller.
In früheren Zeiten war es nicht selbstverständlich, dass man den kalten und harten Winter überlebte. Zeichen der wärmeren Jahreszeit wurden daher herbeigesehnt. Die Wintersonnenwende markierte den Wendepunkt und wurde als Aufbruch in bessere Zeiten gefeiert.
- Bräuche und Rituale: In der früheren Zeit wurde das Julfest vermutlich mit Tieropfern an die nordischen Götter zelebriert. Es wird davon ausgegangen, dass im Rahmen des Fests reichlich Alkohol getrunken wurde.
- Das Julfest in der heutigen Zeit: Heutzutage wird das Fest häufig anders gefeiert. Beispielsweise wird der sogenannte „Julblock“ entzündet, um an die Julfeuer der Vorfahren zu erinnern. An dem Feuer entzünden manche Leute eine Kerze und nehmen diese mit nach Hause und stellen diese in ihren Julleuchter.
Die Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige werden als Rauhnächte bezeichnet. 12 Nächte, die für je einen der 12 Monate im Jahr stehen und uns einladen zurückzublicken. Aber auch einen flüchtigen Blick auf das, was kommen mag zu werfen.
Früher lebten die Menschen nach dem Zyklus des Mondes. Laut Mondkalender dauerte der Monat 29,5 Tage und das Mondjahr hatte eine Dauer von 354 Tagen. Im Vergleich zum Sonnenjahr mit seinen 365 Tagen fehlten also 11 Tage und 12 Nächte. Um diese Differenz wieder auszugleichen, fügten die Kelten dem Jahr einfach 11 Schalttage hinzu. Diese Tage sind sozusagen „aus der Zeit gefallen” und existieren eigentlich nicht.
Es heißt, dass in dieser Schwellenzeit die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt sind und dass die Grenze zwischen unserer Welt und der Anderswelt - der Welt der Ahnen, Geister und Toten - nun dünner ist.
Das macht die Raunächte zur idealen Zeit des Orakelns und Manifestierens.