DIE BURG - RESÜMEE

Ein großes Privileg ist, dass die Texte gedruckt werden


02.03.25 Auch in diesem Jahr veröffentlichen wir wieder in den ersten Wochen des Jahres immer sonntags die ersten Kapitel aus dem neuen Buch der Schreibwerkstatt für Jugendliche der Mark-Twain-Bibliothek. 

Mit dieser Ausgabe beenden wir die Veröffentlichung des Buches aus dem Jahr 2024. Nicht alle Autoren kamen zu Wort, die Kapitel wurden nur angeschnitten. 

Wer mehr lesen möchte, kann sich hier weiter informieren, auch über vorangegangenen Bücher https://www.berlin.de/bibliotheken-mh/angebote/schreibwerkstatt-fuer-jugendliche/storytausch/

Übrigens: Eine neue Geschichte ist schon längst in Angriff genommen. 

Bleibt zum Abschluss noch das Resümee der Schreiber zu ihrem Gemeinschaftswerk mit Grit Poppe "Die Burg".



Resümee der Teilnehmenden


Leonie Dittrich

Die Zusammenarbeit mit unserer diesjährigen Storytausch-Autorin Grit Poppe fand ich besonders schön, da wir uns einmal persönlich kennenlernen konnten und so die Möglichkeit hatten, uns direkt auszutauschen. Während der gesamten Arbeitszeit, welche sich über mehrere Monate erstreckte, stand sie uns jederzeit erreichbar zur Verfügung und ermutigte uns, sie bei Fragen um Hilfe zu bitten. Auch das Korrekturlesen gefiel mir, da wir dank Grits Kommentaren wussten, inwiefern wir was ändern müssten und sie uns Alternativsätze anbot.

Luise Döring

Das Schreiben meiner Geschichte für den Storytausch 2024 hat mir, wie immer, sehr viel Freude bereitet. Besonders spannend fand ich die Recherche zu Kinderspezialheimen in der DDR, dem Thema meiner Geschichte. Es war faszinierend, etwas über die wahren Geschichten und Erfahrungen von Menschen, die in solchen Heimen gelebt haben, zu erfahren, und in meine eigene Geschichte einfließen zu lassen. Das war mir persönlich besonders wichtig, um den realen Schicksalsschlägen eine Stimme zu verleihen und auf die Geschehnisse aufmerksam zu machen. Das Feedback von Grit Poppe war für mich sehr hilfreich, denn ihre Anregungen halfen mir generell, meinen Schreibstil in einigen Punkten zu überdenken und zu verbessern. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden für die diesjährige Erfahrung.


Zora Draebert

Das Schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich fand das Thema sehr interessant und ich habe auch Vieles dazu gelernt. Ich hatte viele Ideen für meine Geschichte, jedoch war es nicht immer leicht, diese umzusetzen. Mir hat es sehr geholfen, manche Dinge zu googeln, damit ich sicherstellen konnte, dass meine Geschichte in der Zeit, in der sie spielt, Sinn ergibt.

Gregor Drieselmann

Der Schreibfluss war meinerseits suboptimal ausgeführt. Nichtsdestoweniger hat mich dieses Projekt erfolgreich von dem Berg an Schreibprojekten, die ich offen herumzuliegen habe, abgelenkt, und somit meinen Geist guttuend erfrischt. Alles in allem eine spaßige Erfahrung.

Johanna Föhlisch

Im Rahmen des diesjährigen Storytausch habe ich eine Geschichte verfasst, die sich mit dem Thema der Hexenverbrennung befasst. Die Aufgabe bestand ja darin, die Burg einzubauen, was eine interessante, aber auch herausfordernde Grundlage für meine kreative Arbeit darstellte.

Die Entscheidung für dieses Thema war motiviert durch mein Interesse an historischen Ereignissen und der düsteren Atmosphäre, die das Thema mit sich bringt.

Der Schreibprozess gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig. Eine der größten Herausforderungen bestand im zeitlichen Rahmen. Neben dem alles einnehmenden Abitur legten sich dann noch mehr Steine in meinen Weg. Es begann bei der fast achtmonatigen „Ideenfindungsphase“, die dann bei einer derartigen komplexen Idee endete, die wahrscheinlich ein eigenes Buch geworden wäre und deshalb für den Storytausch aussortiert wurde. Dann ging es weiter mit einer abgewandelten und gekürzten Variante. Hier sollte ein Speicherfehler mein Untergang sein, der mir einen großen Teil meiner Arbeit und Inspiration sowie Motivation zunichte machte. Und somit sind wir in der Zeitlinie bei fast drei Wochen nach der Abgabefrist. Ich verwarf schließlich den zweiten Entwurf und verfasste einen deutlich kürzeren Text, der auf einer sehr alten und bisher verworfenen Idee basierte. Fast drei Wochen zu spät erhielt Renate endlich meinen Text. Nach einer weiteren Woche meiner Überarbeitung hatte ich endlich die Ehre, der geduldigen Renate final die fertige Version zu überbringen. 

Danke an dieser Stelle an die Geduld in Person: Renate. Auch, wenn du meine Bestechungsversuche ausgeschlagen hast, möchte ich noch einmal an dieser Stelle danke sagen.
Danke auch an Pia, die mich dieses Jahr sehr beim Korrekturlesen und Überarbeiten unterstützt hat.
Und, so wie jedes Jahr, danke an meine Schwester. Nani, danke für deine dann doch eher mentale Unterstützung dieses Jahr. Und nicht nur dafür. Danke für deine Unterstützung in diesem letzten, schrecklichen Jahr meiner Schulzeit, die ich ohne dich nicht überlebt hätte. Danke für jeden Text, bei dem du mir geholfen hast. Danke für all deine ehemaligen Materialien, die ich recyceln konnte. Danke, dass du immer ans Telefon gegangen bist, wenn mein Kopf nur noch ein orangefarbener Sturm war. Danke, dass du nicht nur meine beste Freundin bist, sondern meine Vertraute, meine Ratgeberin, meine Sponsorin, der Mensch, mit dem ich am liebsten lache und weine. Danke, dass du einfach meine Schwester bist.





Die Illustrationen im Buch








Juliane Föhlisch

In diesem Jahr war unser Thema sehr frei, wir hatten durch Grit Poppe kaum Vorgaben, bis auf eine Burg, die das Zentrum unserer Geschichten bilden sollte. Aber auch dabei waren keine Grenzen gesetzt. So steht meine Burg in Schottland inmitten einer fast unberührten Landschaft mit Blick auf den Atlantischen Ozean.

Eine komplexe Idee, wie meine Geschichte aussehen soll, hatte ich recht schnell, doch beim Schreiben stellte ich dann fest, dass es mir nicht so leichtfiel, wie sonst mit diesem sensiblen Thema wie psychischen Erkrankungen eine Geschichte zu kreieren. Meine Protagonistin ist an einem Punkt angelangt, wo für sie einfach gar nichts mehr funktioniert. Oft überkommen sie ihre Emotionen und sie wird von Angst und Trauer geplagt. Nur die Burg scheint einen Ausweg darzustellen, die sich dann für sie als viel mehr entpuppt. Ich habe meine Geschichte an vielen Stellen so gestaltet, dass man nicht umhinkommt, sich zu wundern. Warum weint sie? Warum ist sie wie besessen von einem Gemälde? Warum ist Herzog Logan so perfekt? Wie kann man sich innerhalb eines Tages in jemanden verlieben? Im Gegensatz zu meiner Protagonistin stellt sich der aufmerksame Leser diese Fragen und kommt dann vielleicht zu einer eigenen Erklärung, ob Paige nun zeitreisen kann oder ob diese perfekte Welt der Burg doch nur eine rettende Fantasie ist.

Es fiel mir teilweise wirklich schwer, diese Emotionen zu Papier zu bringen, vielleicht, weil ich auch zu oft im Alltag mit ihnen konfrontiert bin. Über Ängste zu schreiben ist, denke ich, niemals leicht. Auch bei dem Ende meiner Geschichte war ich mir dementsprechend nicht sicher, wo ich hinmöchte. Lasse ich Paige in dieser traumhaften Welt, wo ihr alles leichtzufallen scheint? Oder hole ich sie zurück in die Realität und bringe sie dazu, sich ihren Problemen zu stellen? Das war keine leichte Entscheidung und so habe ich Renate leider noch länger hinhalten müssen, die schon sehnlichst auf meinen Text gewartet hat. Wo ich schon bei Renate bin: Liebe Renate, ich danke dir für deine Mühe, deine Geduld, deine lieben Ratschläge und nochmal, für deine Geduld! Auch möchte ich Hanni danken, die mich beim Verfassen einer sehr intensiven Szene tatkräftig unterstützt hat!

Nicht alle Menschen verstehen manchmal, wie es im Inneren eines Menschen aussieht. Doch denjenigen, die es tun, möchte ich zum Abschluss noch eines sagen: Ich danke und liebe euch.


Tim Gärtner

Diesmal wollte ich mich an einer Figur versuchen, die nicht gut ist. Das hat gut geklappt.

Nicht geklappt hat die Arbeit am Kapitel zusammen mit meinen Prüfungen und allem anderen, was so passieren kann.

Von daher hatte ich diesmal die Deadline gerissen - für das Verständnis von Frau Poppe und Renate noch einmal vielen Dank!

Das Lektorat nach der Abgabe war toll. Der Fokus auf den historischen Kontext war erfrischend und hat mich darin bestätigt, bei der Recherche immer konzentriert und beim Schreiben nah an der Sache geblieben zu sein.

Manchmal empfand ich beim Schreiben Beklemmung, obwohl ich doch die Kontrolle hatte (haben sollte?). Ich glaube, Figuren auf der falschen, der bösen Seite mit einem komplexen Hintergrund auszustatten, ist gar nicht so einfach - meine ersten Schritte auf diesem Feld haben auf jeden Fall Eindruck hinterlassen. Danke für diese Möglichkeit!

 

Candy Krüger

Im Vergleich zu meinem ersten Storytausch letztes Jahr fand ich es gut, dass wir uns öfter mit der Autorin zusammengesetzt haben und dementsprechend Feedback bekommen konnten und Fragen stellen konnten, was mir einen besseren Einblick in meine Zeitspanne gegeben hat. Ich fand es gut, dass wir uns die Zeit und unsere Handlungen selbst aussuchen durften und uns selbst entfalten konnten. Die Idee für meine Geschichte war sehr schnell klar, nur die Ausführung und diese in wenigen Seiten unterzubringen, war schwierig. Der Storytausch ist eine gute Gelegenheit und es freut mich, auch nächstes Jahr wieder teilzunehmen.


Sanya Lehmann

Es ist eine schöne Erfahrung, gemeinsam mit anderen ein Buch zu schreiben, wobei

mir das Gemeinsam ein wenig gefehlt hat. Natürlich konnte ich mich mit anderen

Teilnehmenden austauschen, aber im Grunde hat jeder für sich selbst seine

Geschichte geschrieben und das war’s. Sie hängen bis auf das wiederkehrende

Symbol nicht zusammen.

Dafür hat das Konzept für viel Freiheit gesorgt, sodass ich mit der „Burg“ einen

Anhaltspunkt bekam, aber ansonsten völlig frei entscheiden durfte. Für diese kreative

Freiheit bin ich dankbar, denn es ist spannend mit anzusehen, was auch die anderen

aus der Aufgabenstellung machen.

Dass Grit Poppe im gesamten Text detaillierte Hinweise oder Veränderungen

vorschlägt, hat mich positiv überrascht. Ich hatte nur mit einem Korrektorat gerechnet

und bin umso froher, dass jemand mit mehr Erfahrung den Text noch besser gemacht

hat.

Zuletzt bedanke ich mich bei Renate, dass sie es für Jugendliche möglich macht,

ihren eigenen Text als Buch in den Händen halten zu können. Die Schreibwerkstatt

ist jeden Monat ein kleines Highlight. Danke!









Marlene Mahlow

Das Thema hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte mir alle meine Ideen stichpunktartig aufgeschrieben und dann die Geschichte in langer Form aufgeschrieben. Da ich ein sehr frühzeitiges Thema hatte, musste ich nicht so viel recherchieren. Das Lektorat hat mir sehr gut gefallen. Ich kam sehr gut damit klar. Schreibtechnisch habe ich gelernt, sehr sachlich zu schreiben, da eine Menge Zeitungsartikel in meiner Geschichte vorkamen. Sehr hilfreich für mich war ein Treffen, wo wir uns intensiv über das Buch unterhalten haben und auch Fragen stellen konnten.


Vivian Victoria Nestler

So ist nun also ein weiterer Storytausch durch, wenn uns Renate nach den Resümees fragt. Ein weiteres Projekt, das uns viel Zeit, Nerven und manchmal auch Tränen gekostet hat, aber vor allem auch erneut unglaublich viel Spaß gemacht hat. Grit Poppe hatte ein neues Konzept für uns, das uns aber unglaublich viel Freiraum ließ, worüber ich sehr dankbar bin. Natürlich hat man sich untereinander während des Schreibens rege ausgetauscht, auch mal abgeglichen oder zusammen gelacht, wenn man ähnliche Ideen hatte, größtenteils saß ich jedoch erneut in meinem nicht ganz so stillen Räumchen – Musik hilft mir unbeschreiblich sehr beim Schreiben- und tippte vor mich hin, kürzte Szenen, strich Charaktere und versuchte alles kürzer und bündiger als ursprünglich geplant zu verfassen. Der Grund dafür ist simpel: Letztes Jahr tat ich das nicht und verrannte mich vor allem zeittechnisch, aber auch, was meine physischen und psychischen Ressourcen anging. Ich neige, wie man auch hier sieht, zum Ausschmücken und Abschweifen. Ich denke aber, dass ich durch das frühere Kürzen dieses Mal ein stimmiges Bild, eine sinnige Geschichte schaffen konnte. Auf jeden Fall bin ich stolz auf sie, bin dankbar für diese Möglichkeit, sie zu veröffentlichen und hoffe, dass etwas dieser Gefühle auch beim werten Leser ankommt.


Lea Neubert

Dieser Storytausch war der erste, bei dem ich mitgemacht habe. Dem entsprechend war das alles sehr aufregend und neu für mich. Trotzdem bin ich relativ gut in den Stoytausch reingekommen. Die Gespräche, die wir alle vorab mit Grit Poppe geführt haben, haben mir sehr bei der Ideenfindung geholfen. Ich hatte direkt einige Ideen für eine Geschichte und das, obwohl ich das Konzept noch nicht kannte.

Als ich dann das Konzept kannte, wusste ich nach einiger Bedenkzeit, worüber ich schreiben wollte. Da unsere Gespräche mit Grit sich meistens um Jugendwerkhöfe drehten und da ich wirklich schockierend fand, wie schlecht die Insassen dort behandelt wurden, wusste ich, dass ich darüber schreiben möchte. Besonders interessant finde ich, wie Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, weiterleben und ob und wie sie diese verarbeiten.

Das Thema des Storytauschs war sehr gut umsetzbar, da einem viele Türen offenstanden. Man konnte quasi jedes Genre schreiben. Mit der Einschränkung, dass sich die Geschichte um die Burg drehen musste, kam ich sehr gut klar. Die Burg ist vor allem auch durch ihre Geschichte ein besonders spannender Schauplatz.

Ich musste, bevor ich anfing zu schreiben, erst einmal zu Thema „Jugendwerkhof“ recherchieren, da meine Geschichte realistisch werden sollte. Bei meiner Recherche und beim Schreiben kamen dann immer wieder Fragen auf, auf die ich teils keine Antwort im Internet finden konnte. Manchmal fand ich Informationen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie stimmten. In solchen Fällen konnte ich mich immer an Renate oder Grit wenden, die dann eine gute Antwort parat hatten.

Die Betreuung des Storytauschs lief sehr gut, wie ich finde. Uns wurden viele Freiheiten gegeben und trotzdem wusste man, wie weit die anderen waren und was sie schrieben. Einmal haben wir uns getroffen und besprochen, wie es bei uns läuft und was wir schreiben. Am Ende hat jeder ein konstruktives Feedback bekommen und wusste, was er noch verbessern konnte. Auch das Lektorat war sehr hilfreich, da in meinem Text noch einige Schusselfehler waren, die ich selber nicht finden konnte. Außerdem haben mir die Verbesserungsvorschläge von Grit sehr geholfen. Sie hat mich auf Logiklöcher und Formulierungsfehler aufmerksam gemacht, die ich dann verbessert habe. Dadurch wurde auch mein Text besser.

Durch den Storytausch habe ich auch einiges gelernt. Nicht nur, was die Geschichte der Jugendwerkhöfe angeht, sondern auch, wie man die Zeichen bei der wörtlichen Rede richtig setzt. Außerdem habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, erst einmal zu recherchieren, bevor man anfängt zu schreiben.

Alles in allem hat mir der Storytausch zwar sehr großen Spaß gemacht, er hat mir aber auch das Leid der Menschen, die in Jugendwerkhöfen inhaftiert waren, vor Augen geführt. Ich habe vieles erlebt und dazu gelernt, auf mehreren Ebenen. Dieser Storytausch war eine Bereicherung. Daher möchte ich mich abschließend bei Renate und Grit bedanken. Danke, dass ihr das möglich gemacht habt.




Eddie Neumann

Eine Geschichte zu schreiben, ist meiner Meinung nach niemals einfach. Das war diesmal nicht anders. Und letztendlich habe ich auch nur die Hälfte von dem geschrieben, was ich ursprünglich geplant hatte, zu schreiben. Der Zeitdruck zwang mich, einiges zu kürzen, wegzulassen und zusammenzufassen.

Mein Kapitel handelt von einem Waisenjungen im 19. Jahrhundert. Beim Schreiben seiner Geschichte verfiel ich relativ schnell in einen Tunnelblick, und obwohl ich sehr spät angefangen hatte, verfasste ich über die Hälfte des Textes in einer einzigen ruhelosen Nacht. Am nächsten Morgen stellte ich den Text dann fertig und verpasste ihm in den folgenden Tagen mit etwas Hilfe noch den Feinschliff. Einen Tag vor der Abgabe war er dann bereit, abgeschickt zu werden. Zu meinem Bedauern hatte ich sehr lange gewartet, gerne hätte ich noch mehr geschrieben, meine Hauptfigur weiter ausgebaut und die Welt, in der sie sich bewegt, lebendiger gemacht. Aus zwanzig bis dreißig geplanten Seiten wurden sieben.

Das fertige, jedoch immer noch sehr kantige und verbesserungswürdige Manuskript schickte ich dann ab und erhielt relativ schnell mein Feedback. Dieses war auch sehr hilfreich. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden war, was Grit Poppe an meinem Text auszusetzen hatte, musste ich mir eingestehen, dass einige Stellen doch nicht so gut waren, wie ich erst angenommen hatte. Ich schätze, man muss einfach aus seiner Überzeugung, einen perfekten Text geschrieben zu haben, herauskommen und akzeptieren, dass man auch Fehler macht und niemand auf Anhieb perfekt schreibt. Diese Erkenntnis zu erlangen war nicht leicht, und ein wenig Stolz spielte dabei wohl eine Rolle, das gebe ich offen zu. Doch ich nahm die Tipps an und änderte einige Stellen, dabei lernte ich vielleicht sogar eine Sache oder zwei. Letzten Endes brachte ich es trotzdem nicht übers Herz, alles zu ändern, das markiert war. Manches gefiel mir einfach zu gut oder war mit Absicht „unverständlich“ formuliert. Ich denke, auch das ist manchmal ganz gut so. Das Buch ist sicher trotzdem lesenswert.

Alles in allem bin ich über den Schreibprozess, das Feedback und die Arbeit mit Grit Poppe relativ zufrieden. Es ist schade um das verschenkte Potenzial, aber es ist jetzt nicht mehr zu ändern. Vor allem bin ich dankbar, dass ich ein weiteres Mal dabei sein konnte.


Louise Ottschofski

Der Storytausch mit Grit Poppe hat mir sehr gut gefallen. Besonders das Thema rund um die Burg fand ich spannend, da es viel kreativen Spielraum bot. Daher bin ich schon sehr neugierig darauf, wie die Texte der anderen Teilnehmer*innen sind. Das wiederkehrende Element des Turms in allen Geschichten und die Möglichkeit, verschiedene Zeitepochen zu wählen, erinnerten mich ein wenig an „Das Geheimnis des blauen Skarabäus“ – den Storytausch mit Iny Lorentz aus dem Jahr 2020. Ich fand das ausführliche Feedback von Grit Poppe sehr hilfreich, und auch das Korrekturlesen durch Renate Zimmermann hat meinem Text den letzten Feinschliff verliehen.


Vivienne Pabst

Ich nahm dieses Jahr zum zweiten Mal am Storytausch teil und es hat mir wieder sehr großen Spaß gemacht. Ich mochte sehr, wie vielfältig man die Burg in seine Geschichten einbauen konnte. Ich bedanke mich sehr bei allen, die hinter dem Projekt stehen und sich so bemüht haben, uns diese Chance zu ermöglichen.


Charlotte Piotrowski

Den Storytausch mit Grit Poppe dieses Jahr fand ich besonders interessant und abwechslungsreich. Ich fand es schön, mal wieder in sich abgeschlossene Geschichten zu schreiben, auch wenn mir die großen Geschichten der letzten Jahre, an denen jeder ein Kapitel schreiben durfte, auch gefallen haben. Hier konnte man sich doch etwas freier ausleben, sowohl im Schreibstil als auch losgelöst von den anderen Kapiteln. Spannend fand ich auch, dass man sich mit seiner Zeit befassen musste: Bücher lesen, Interneteinträge suchen, recherchieren, damit die Geschichte besser auf die Lesenden wirken kann. Ich finde es total schön, komplett frei zu schreiben und in meine eigene Welt einzutauchen, deswegen fand ich es eine interessante und herausfordernde Aufgabe, möglichst nah an der historischen Realität zu bleiben. Jedenfalls an einem Ausschnitt davon. Das Lektorat war dieses Jahr zum ersten Mal sehr ausführlich und hat so geholfen, nochmal andere Einblicke auf die in den eigenen Augen fertige Arbeit zuzulassen und zu bemerken, was vielleicht doch noch nicht ganz fertig war. Ich freue mich schon ganz besonders, die ganzen Kapitel zu lesen und in die verschiedenen Zeiten einzutauchen und bin mir sicher, Ihnen geht es da nicht anders. Viel Spaß beim Lesen!












Jessica Ritter

Das Schreiben der Geschichte war eine schöne Erfahrung, da die Geschichte in den verschiedensten Varianten geschrieben werden konnte. Wir durften über alles schreiben, ob Fantasy, wie die Burg zu verschiedenen Zeitepochen war oder wie sie in der Gegenwart ist. Toll war auch, dass wir den Großteil der Figuren selbst erfinden konnten. Somit hat jeder seine eigenen Ideen einbringen können.

 Das Thema war toll, da man sich zu einer mittelalterlichen Burg viel überlegen konnte. Da es nicht viele Informationen gab, konnte man sehr viel selbst gestalten und sich von so ziemlich allem inspirieren lassen. Es war toll, Fragen stellen zu können und sich auch von den Fragen der anderen inspirieren zu lassen. Da uns sehr viel Freiraum gelassen wurde, hatten wir die Möglichkeit, zum Beispiel auch Elemente aus Büchern, die wir selbst gelesen hatten, zu benutzen. 

Da sich jeder eine Zeitepoche aussuchen durfte, konnten wir unsere Recherche selbst bestimmen. Auch das hat mir gefallen. Als wir uns gegenseitig unsere Geschichten vorgestellt und Feedback von den anderen bekommen hatten, haben wir uns auch gegenseitig etwas inspiriert. 

Nachdem wir unsere Texte abgegeben hatten, haben wir ein Feedback bekommen, das sich um die Rechtschreibung und Grammatik gedreht hat. An dieser Stelle fand ich toll, dass ich etwas dazu lernen konnte. Dieses Feedback war auch wichtig für mich, da ich so bemerken konnte, dass manches nur in meinem Kopf Sinn gemacht hat. So konnte ich alles so umändern, bis es hoffentlich jedem verständlich geworden ist.

 Insgesamt war es ein sehr tolles Projekt. Und es hat sehr viel Spaß gemacht. Besonders am Anfang, als ich mir erstmal eine sinnvolle Story überlegen musste.


Henriette Sitterlee

Es war schön, mal eine andere Seite vom Storytausch zu erleben, aber ich weiß jetzt, wie Renate sich oft genug fühlt.


Bianca Sprotte

Jede Teilnahme am Storytausch fühlt sich immer ein bisschen anders an – dieses Mal mit sehr hilfreichem Lektorat! Mir persönlich hat die gründliche Kontrolle weitergeholfen, weil auf diese Weise auch inhaltliche Fehler korrigiert wurden. Ebenfalls fand ich die Idee mit der Burg als zentraler Schauplatz sehr gut, so konnte sich jeder eine Epoche aussuchen und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Zum Schluss ein großes Dankeschön an Renate Zimmermann für die ganze Organisation!




Novalee Steinig

Wieder einmal eine super Planung, ein großes Lob an Renate dafür! Obwohl ich einige Zeit große Schwierigkeiten damit hatte, fertig zu schreiben, bin ich mit dem Endergebnis recht zufrieden. Ich persönlich bin nach wie vor der Meinung, dass die Schreibwerkstatt ein super tolles Projekt ist. Die Möglichkeit zu bekommen, mit Autoren zu schreiben und mehr zu lernen, ist Klasse. Ich freue mich sehr darauf, das Endergebnis zu sehen.


Cassy Stibbe

Ein neues Jahr, ein neuer Storytausch, eine neue, einzigartige Idee einer interessanten Autorin. Auch dieses Mal war ich gespannt darauf, welche Rahmenhandlung ich ausschmücken darf und wie sich meine Geschichte Stück für Stück zusammenpuzzelt. Am Ende bin ich schon ein bisschen stolz auf meinen Text und natürlich neugierig auf das gesamte Werk. Meine Idee hatte ich schon lange, das Schreiben verzögerte sich um einige Monate. Das erste Mal hatte ich während des Storytausches einen Vollzeitjob, der mir oft einen Strich durch meine Planung machte. Ich hatte nicht erwartet, dass die Zeit so schnell vergeht und ich trotz Urlaub zu wenig gekommen bin. Aber die Idee blieb und fand, wenn auch etwas später, den Weg auf den PC-Bildschirm.

(Nächstes Jahr möchte ich aber wieder mehr Zeit in dieses wundervolle Projekt stecken…)


Lina Sziedat

Dies war mein erster Storytausch, an dem ich teilgenommen habe. Es war eine lehrreiche Erfahrung, die mich ein Stückchen näher an mein Ziel gebracht hat, Autorin zu werden. Ich hatte Hilfe von meiner Mutter und ihrer Freundin, bei denen ich mich ganz herzlich bedanken will. Ich konnte meiner Fantasie freien Lauf lassen, hatte aber trotzdem ein paar Schwierigkeiten. Auch wenn es nur ein Kapitel in einem ganzen Buch ist, ist es doch eine ganz schöne Herausforderung.


Pia Vahl

Es ist jedes Mal aufs Neue eine einzigartige Erfahrung, am Storytausch teilzunehmen. Zum einen, weil man selbst immer wieder etwas dazulernt und unerwartete Geschichten schreibt, die durch die Anregungen der Autoren erst entstehen können. Zum anderen ist es unglaublich faszinierend zu sehen, wie kreativ und vielfältig alle anderen Texte sind. Dieses Jahr war vor allem das Lektorat sehr gründlich. Das war total hilfreich bezüglich der Logikfehler, die sich dann doch relativ schnell in die Ausarbeitungen schleichen. Mir war das auch aus dem Grund sehr wichtig, um eine möglichst akkurate historische Geschichte zu erzählen. Da war es beruhigend zu wissen, dass der eigene Text noch einmal so genau durchgelesen wird. Danke an der Stelle! Die Idee für den Storytausch kam mir bei einer meiner Abiturprüfungen. Diese Idee war letztendlich mit deutlich mehr Recherche verbunden, als ich es aus anderen Jahren kenne, aber es war unglaublich interessant und gleichzeitig sehr bestürzend. Die Thematisierung des Nationalsozialismus bringt immer eine gewisse Traurigkeit mit sich. Und auch wenn es sich „nur“ um eine fiktionale Geschichte handelt, war es dennoch ein merkwürdiges Gefühl, sich in Figuren hineinzuversetzen, deren Leiden gar nicht so unwahrscheinlich war. Die Vorstellung, dass Menschen diese Zeit durchleben mussten, hat mich dabei noch einmal auf andere Art und Weise beschäftigt. Letztendlich ging mir meine eigene Geschichte doch sehr nahe. Deswegen bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, den Text im Rahmen des Storytausches schreiben zu dürfen. Ich weiß nicht, ob ich die Idee auch ohne die Aufgabe und einer festen Frist, umgesetzt hätte.


Lina Voigt

Mir haben die schriftlichen Anmerkungen zur Story geholfen. Dabei habe ich gemerkt, dass ich mich noch mehr in die Lesenden hineinversetzen muss. Die regelmäßigen Treffen sind dabei sicher sehr hilfreich.

Die Idee zur Story habe ich schon länger im Kopf gehabt. Mich interessiert es, die Gefühle und Gedankengänge von Personen darzustellen, die nicht der Norm entsprechen.









Matilda Wagner

Ein Kapitel zu schreiben für ein richtiges Buch, war relativ schwer für mich. Ich hatte von Anfang an mehrere Ideen, die leider weder in der Umsetzung noch in der ausgereiften Planung funktionierten.  Am Ende entschied ich mich für ein sehr kurzes Kapitel, eine Szene. Sie sollte komplett aus dem Zusammenhang gerissen sein.

Toll fand ich die Idee von Anfang an. Dass man fast komplette Freiheit beim Schreiben hatte, gab viel Platz. So konnte ich jede Idee ausarbeiten und mich am Ende entscheiden, ohne Angst zu haben, dass man ein Kriterium nicht erfüllt. Die Ideen kamen alle sofort, das richtige Ausarbeiten ebenfalls. Die Ideen formten sich sehr schnell in meinen Kopf und auch die Planung war einfach, schwieriger wurde es beim Umsetzen.

Ich schreibe schon sehr lange und lese ebenfalls sehr viel. Das half mir, besonders beim Schreibstil konnte ich mich viel von meinen Lieblingsautoren inspirieren lassen. Am Ende war das Schreiben aber meine Sache, und das ging tatsächlich relativ gut, auch wenn ich zwischendurch sogar einige Schreib-Blockade hatte.

Ich fand die Betreuung während des Projektes gut, wir konnte alle Fragen stellen und auch Grit Poppe war mehrmals da, so konnten wir zusammenarbeiten und uns verständigen. Wäre die Autorin nicht so oft da gewesen, wäre es viel schwerer gewesen.


Maria Walter Oliveira Gala Monteiro

Ich fand den Storytausch mal wieder ein tolles Projekt, welches jungen Autoren*innen unter der Leitung der erfahrenen Autorin Grit Poppe beim Konzipieren und Schreiben einer Kurzgeschichte verhalf. Dabei hat mir vor allem das Thema der Burg sehr gefallen, da man sich mit den unterschiedlichen Epochen der Burg auch unterschiedliche Welten, Personen und Burgen ausdenken konnte. So viele Genres gab es in einem Buch beim Storytausch noch nie!


Mara Weinkauf

Das Schreiben meiner Geschichte fiel mir diesmal echt schwer, weil ich noch nie etwas Historisches geschrieben habe. Die historischen Details richtig hinzubekommen, war eine Herausforderung – vor allem, weil die Ereignisse noch nicht lange her sind und es widersprüchliche Quellen gibt. Grund dafür ist meiner Ansicht nach, dass, je nachdem wo und wie man aufgewachsen ist, sich die Erfahrungen, die man gemacht hat, voneinander unterscheiden. Vor allem bei der Recherche habe ich gemerkt, dass das Schreiben von historischen Geschichten nicht so meins ist. Besonders die Nähe zur Realität hat mich oft an meine kreativen Grenzen gebracht und mich an meinen Fähigkeiten zweifeln lassen.

Die Ideensuche fiel bei mir im Prinzip weg, weil einige Zeitabschnitte vorgegeben waren und mich inspiriert haben. Trotzdem fand ich das Thema „die Wende“ und die späten 90er schwierig, weil mir der historische Kontext einfach zu nah ist. Dennoch konnte ich durch dieses Projekt meinen Horizont erweitern und meine kreativen Grenzen austesten. Es ist gut, hin und wieder auf Schwierigkeiten zu stoßen und zu sehen, wie man damit umgeht.

Außerdem bin ich froh, kein Lektor zu sein, vor allem weil meine Schulzeit schon länger her ist und ich eher mit englischer Grammatik vertraut bin. Auch wenn es um Entscheidungen geht, wie man den Lesefluss vereinfacht darstellen kann, zum Beispiel durch mehrere Absätze in Dialogen, die mich eher stören, anderen aber enorm beim Lesen helfen.

Wie nach jedem Schreibprojekt bin ich einfach froh, dass Schreiben für mich nur ein Hobby ist, das mir Spaß machen soll – und diese Projekte helfen mir, das immer wieder zu schätzen.


 

 


Grit Poppe

Als Renate Zimmermann mich fragte, ob ich beim Story-Tausch in der Mark-Twain-Bibliothek mitmachen möchte, freute ich mich über das Angebot und habe sofort zugesagt.

Das hat verschiedene Gründe: Da ich auch Jugendromane schreibe, bin ich oft an Schulen unterwegs und in den Gesprächen nach den Lesungen standen nicht selten Jugendliche vor mir, die durchblicken ließen, dass sie selbst schreiben. Natürlich war die Zeit nach einer Veranstaltung zu kurz, um in die Tiefe zu gehen oder wirklich hilfreiche Tipps zu geben.

Aber meine Neugier war geweckt: Worüber schreiben junge Menschen heute? Was sind ihre Themen? Und wie bearbeiten sie diese? Der zweite und wichtigere Grund sofort zuzusagen, ist die eigene Erfahrung.

Als Kind habe ich viel gelesen und begann relativ schnell damit, mir eigene kleine Geschichten auszudenken. Ich hatte großes Glück, dass ich mit ca. elf Jahren begann, im „Club der jüngsten Poeten“ in Babelsberg mitzumachen. Der (Hörspiel-)Autor Ulrich Klingler bewies damals große Geduld mit den Texten der Kinder und Jugendlichen, die vor ihm saßen, und vor allem stellte er uns Weltliteratur vor. Sein Lieblingsautor war Hemingway und so lernte ich zum Beispiel, dass ein Happy End nicht immer die beste Idee ist.

Auch Wolfgang Borchert las er uns oft vor, der mich tief beeindruckte. Themen für das eigene Schreiben wurden zum Glück nicht vorgeschrieben. Aber unsere Texte las er durchaus kritisch und ließ Logikfehler nicht durchgehen. Eine gute Schule alle 14 Tage, einige Jahre lang, bis Herr Klingler plötzlich aufs Land zog und Schäfer wurde. Natürlich suchte ich mir dann noch andere Schreibzirkel, aber die hohe Schule der Weltliteratur wurde da so gut wie nicht beachtet.


Ich fuhr dann auch zu den Poetenseminaren nach Schwerin, die von der FDJ ausgerichtet wurden, was man leider manchmal zu spüren bekam. Zwar war das Zusammensein mit anderen schreibenden Jugendlichen interessant, die Förderung und Gespräche – je nach Leitung der Gruppe – mehr oder weniger anregend, aber der ideologische Druck war dort schon sehr deutlich. Erst Jahre nach der Wende erfuhr ich, dass die Staatssicherheit (sogenannte IMs, Inoffizielle Mitarbeiter) dort ebenfalls aktiv war und Berichte über die Teilnehmenden verfasst hat.

Erst im Nachhinein wurde mir mehr und mehr bewusst, was für ein Glück ich mit dem „Club der jüngsten Poeten“ im Babelsberger Klubhaus (heute Kulturhaus) hatte. Dort habe ich mehr gelernt als später im Literaturinstitut in Leipzig, auch weil die Atmosphäre viel freier war. Dass ich Autorin wurde, hat also mit dieser jahrelangen Schreibwerkstatt, die ich als Kind und Jugendliche erlebte, zu tun.

Für den Story-Tausch 2024 wurde von mir nur vorgegeben, dass eine Burg eine gewisse Rolle spielen sollte. Eine Burg, mit einer Geschichte, die vom Mittelalter bis in die Gegenwart reichte. Sowohl der Zeitabschnitt als auch das Genre waren dabei den Schreibenden überlassen, historische und zeitgeschichtliche Themen wurden angeregt, waren aber nicht verpflichtend, auch Fantasy, Abenteuer- oder Geistergeschichten sollten z. B. möglich sein.

Entsprechend vielfältig sind die Ergebnisse. Da das Ganze ja eine Werkstatt ist, ging es hier in erster Linie darum, dass die jungen Schreibenden sich ausprobieren können, recherchieren üben, vielleicht auch mal experimentieren, den eigenen Ton suchen und finden, und am Ende ein Buch entsteht mit den gesammelten Werken.

Ein großes Privileg ist natürlich, dass die Texte gedruckt werden. Deshalb hielt ich ein Lektorat jeder einzelnen Geschichte für sinnvoll. Denn das ist auch das, was Profiautoren vor der Veröffentlichung erleben – je nach Lektorin (Lektoren gibt es eher selten) - kann das sehr hilfreich sein und den Text verbessern. Dabei habe ich – wie das auch bei den Verlagen üblich ist – mit „Änderungen nachverfolgen“ gearbeitet. Das heißt, die Autorin oder der Autor entscheidet selbst, was sie oder er annehmen möchte und was nicht. Zusätzlich gab es Vorschläge und Anmerkungen, manchmal auch Fragen von mir am Rand, z. B., wenn etwas unlogisch oder unverständlich erschien oder eine Idee noch nicht so ganz ausgereift war. Gefallen hat mir die Kreativität im Umgang mit der Vorgabe. Jede/r Teilnehmende hat ganz eigene Ideen entwickelt. Um eine Story durchgehend zu erzählen, braucht es neben Talent auch Phantasie und Durchhaltevermögen. Das hat gut geklappt. Natürlich schimmert da hin und wieder das durch, was gerade so gelesen wird. Ich gebe zu, dass ich mit manchen Modeerscheinungen, wie z. B. Romantasy (also einer Mischung aus kitschiger Liebesgeschichte und Fantasy), nichts anfangen kann. Die Bücher, die oft in rosa gehalten oder mit „romantischen“ Bildern versehen sind, verstopfen gerade die Buchregale in vielen Buchhandlungen und nehmen der lesenswerten Literatur den Platz (übrigens auch in den Programmen der Verlage) weg. Aber wie das heutzutage so ist: Wenn die Verlage damit Geld machen können, wird es eben gedruckt, egal wie schlecht diese Nicht-Literatur ist.

Wer ernsthaft literarisch schreiben möchte, sollte m. E. Bücher lesen, die einen gewissen literarischen Anspruch haben, sowohl stilistisch als auch thematisch. Ein paar Werke der Weltliteratur zu kennen, schadet jedenfalls nicht. Dabei kann man durchaus nach eigenen Vorlieben und Interessen gehen. Quälen muss man sich also nicht. In der Mark-Twain-Bibliothek lässt sich da sicher einiges an guter Literatur entdecken. Angefangen bei Mark Twain selbst zum Beispiel. 😉

Schön fand ich, dass ich die Schreibwerkstatt besuchen, einen Einblick gewinnen und die jungen Schreibenden ein bisschen kennenlernen konnte. Dass wir da in großer Runde (und trotzdem gemütlicher Atmosphäre) saßen, hat mich sehr gefreut und ist u. a. sicher dem jahrelangen Engagement von Renate Zimmermann zu verdanken. Die Zusammenarbeit mit ihr, als die Texte nach und nach eintrudelten, fand ich unkompliziert und angenehm. Ihre grenzenlose Geduld war für mich hilfreich, denn die Arbeit an manchem Beitrag war doch recht anstrengend. Auch dass Ideen und Vorschläge von mir umgesetzt wurden, ein Zeitzeugengespräch ebenso möglich war wie der Besuch im Lernort Keibelstraße, hat mich positiv überrascht. Vielen Dank, dass ich beim Story-Tausch dabei sein durfte. Vielen Dank an Renate Zimmermann und die Mark-Twain-Bibliothek!

ENDE

Bild: Luise Döring


Das Buch heißt "Die Burg" - Geheimnisse hinter den Mauern".

Es ist eine Gemeinschaftsproduktion von Grit Poppe und der Schreibwerkstatt der Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ Berlin, Marzahn-Hellersdorf, unter Leitung von Renate Zimmermann.

Illustrationen:

Henriette Sitterlee (fast alle)

Candy Krüger (eine)

Mara Weinkauf (eine)

Finanzierung: Förderverein Stadtbibliothek Marzahn-Hellersdorf e.V.

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. 

ISBN: 9783759253408














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