HIMMEL

"Morgenrot, Schlechtwetter droht" - "Abendrot, Gutwetterbot"


04.03.25 Das leichte Abendrot gestern verspricht gutes Wetter, wenn man dem Spruch glauben darf: "Morgenrot, Schlechtwetter droht" ist zusammen mit "Abendrot, Gutwetterbot" eine der bekanntesten Bauernregeln. Häufig stimmt die Regel auch, denn in unseren Breiten wird das Wettergeschehen meist durch Westwinde bestimmt. Aber wie kommt es zur Rotfärbung?


Wetter-online gibt Auskunft:

Luftmoleküle, Dunstteilchen und Aerosole erzeugen die verschiedenen Farben in der Atmosphäre. Sie streuen sozusagen das Sonnenlicht in unterschiedlicher Stärke. Beim Abendrot überwiegt der Rotanteil im Sonnenlicht.

Jede dieser Farben entspricht elektromagnetischer Strahlung einer bestimmten Wellenlänge im sichtbaren Bereich. Bei Violett und Blau ist die Wellenlänge besonders kurz, bei Rot dagegen am längsten.

Die verschiedenen Anteile des Lichts ändern ihre Richtung in unterschiedlicher Stärke. Daher bestimmt das gestreute Licht die Farbe des Himmels.


Je kurzwelliger das Licht ist, desto stärker wird es gestreut. Die Luftpartikel streuen das blaue und kurzwellige Licht besonders stark, deshalb ist der Himmel tagsüber auch blau.


Wenn die Sonne tief steht, dann legt das Licht einen weiteren Weg durch die Luft zurück als am Vor- und Nachmittag. Dabei wird das blaue Licht so stark gestreut, dass nichts davon mehr zur Erde durchkommt. Die Partikel in der Atmosphäre streuen den blauen Anteil ins All weg.


Übrig bleiben die Farben Orange und Rot. Wenn viele Teilchen in der Luft vorhanden sind, zum Beispiel bei viel Wasserdampf, erscheint das Abendrot besonders kräftig. Für den Beobachter bietet sich dann häufig ein sattes und großflächiges Abendrot

Nach Sonnenuntergang werden die Farben noch intensiver, weil die tief stehende Sonne die Wolken zusätzlich anstrahlt. Außerdem reflektieren die Wassertröpfchen in den Wolken das rötliche Licht ebenfalls.

Bereits vor 5000 Jahren schrieben Babylonier und Ägypter Wettersprüche auf, die mit unseren Bauernregeln vergleichbar sind. Jahrtausende lang glaubten die Menschen, durch Gebete und Opfergaben das gewünschte Wetter herbeiflehen und Wetterkatastrophen abwenden zu können.


Ein leuchtend roter Abendhimmel wurde früher manchmal als Zeichen für Krieg angesehen. Meist galt das Abendrot aber als gutes Omen.

In der germanischen Mythologie kämpfen Tag und Nacht miteinander. Die Riesen Ebenrot (Abentrôt), Ecke und Fasolt stehen den Lichtgeistern der Höhe feindlich gegenüber. Abentrôt führt das Dunkel über den Himmel herauf und hindert die Sonnenstrahlen die Erde zu erreichen. Schließlich endet der Kampf mit dem Sieg der Nachtgeister.


Fotos: Uta Baranovskyy

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