AUSSTELLUNG

Die Druckerei war versteckt in einer Kaulsdorfer Wohnung


12.03.25 Wer weiß, dass Apfeltischwein in Marzahn hergestellt wurde? Und wer kann sich noch an den Geschmack der Teufelspizza erinnern? Zu Essen und zu Trinken gibt es zwar nichts in der Ausstellung "Gedruckt & herausgegeben - Verlage in Marzahn-Hellersdorf", dafür viele Informationen darüber, was und wofür so alles in unserem Bezirk ge- und bedruckt wurde. 


gedruckt & herausgegeben. Verlage in Marzahn-Hellersdorf im Bezirksmuseum, Alt Marzahn, Haus 2, obere Etage

Ausstellungsdauer bis 02. November 2025



Die Verlagstätigkeit in den Orten des heutigen Bezirks Marzahn-Hellersdorf begann mit der Herausgabe von Zeitungen und Ansichtskarten.

Das war zu Beginn des 20. Jahrhunderts und stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der Wahl der am Rande der Großstädte liegenden Dörfer zum Wohnen und Erholen.

Die Bewohner und Besucher wünschten sich gedruckte aktuelle Informationen, Berichte über die Geschichte der Region sowie Ansichtskarten.

Erste Verleger, wie Ambrosius Paritschke oder Paul Böhm begannen ihre Tätigkeiten. Später erfolgten die Herstellung und Verbreitung von Zeitungen und Postkarten zumeist überregional.

Mit dem Entstehen der Großsiedlungen gab es wieder vermehrt örtliche Nachrichtenblätter, die insbesondere von den Betrieben herausgegeben wurden, die ihren Standort in der Region hatten.

Nach der Wende 1989/90 waren es vor allem der von Michael Schröder gegründete MAZZ-Verlag und der Lokalverlag Kadow&Kintscher, die regionale Zeitungen und Ansichtskarten sowie Publikationen zur Geschichte der Region veröffentlichten.



Ab den 1920er-Jahren gab es Buchverlage in den nunmehr nach Berlin eingemeindeten Dörfern.

Das waren oft Familienunternehmen von ortsansässigen Bewohnern, die auch über eine Druckerei verfügten. Für eine kurze Zeit unterhielt der weltweit agierende Quäkerverlag einen Standort in Biesdorf.

Einige Verlagsgründungen von Bewohnern in den Marzahn-Hellersdorfer Orten hatten ihren Wirkungskreis weit über die Region hinaus. Allen voran steht dafür Alfred Holz, der seinen Kinderbuchverlag 1945 in Mahlsdorf gegründet hat.

Der in Kaulsdorf wohnende Lehrer Hermann Dames betrieb im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts einen Verlag, der dem Konzept der Lebensreformbewegung folgte. Ein weiteres Unternehmen war der 1990 in Kaulsdorf gegründete halb&halb Verlag.

Er gab Rätselhefte, verschiedene Zeitschriften sowie Werbematerial heraus. Eine Besonderheit ist der 1986 gegründete radix-Verlag, der wegen seiner oppositionellen Schriften gegen die Politik der SED im Untergrund arbeiten musste. Die Druckerei befand sich versteckt in einer Kaulsdorfer Wohnung.

Vorgestellt werden Verlage, die nicht mehr existieren. Einige der präsentierten Objekte sind erstmals in einer Ausstellung zu sehen.



Kleiner Rundgang durch eine großartige Ausstellung











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