Glückliche Besucher und zufriedene Künstler sind der Lohn
Sie leiten nun seit etwas mehr als einem Jahr den Kultur- und Veranstaltungsbereich im Freizeitforum Marzahn. Was war für Sie bisher die prägendste Erfahrung?
Während meiner Tätigkeit im Freizeitforum Marzahn gab es viele Momente, die mich in meinem Handeln und Denken beeinflusst haben. Es sind vor allem Augenblicke während der Kulturveranstaltungen, die mir bewusst machen, dass meine Arbeit einen Sinn hat.
Glückliche Besucher und zufriedene Künstler sind der Lohn für die teils aufwendige Planung und Vorbereitung.
Als Sie anfingen, hatten Sie sicher viele Pläne. Welche waren das und konnten Sie davon schon welche umsetzen?
Anfangs stand für mich an erster Stelle die Einrichtung eines online-Ticketshops für die Kulturveranstaltungen im Freizeitforum Marzahn. Dieses Ziel konnte ich bereits im vergangenen Jahr realisieren.
Seit dem Start nimmt der Anteil der im Internet verkauften Tickets immer weiter zu und liegt aktuell bei etwas über 25 Prozent.
Die Theaterkasse im Freizeitforum Marzahn wird auch weiterhin eine wichtige Rolle beim Kartenverkauf spielen. Der Ticketshop soll den örtlichen Verkauf lediglich entlasten und weiteren Besuchergruppen den Kauf von Eintrittskarten ermöglichen.
Seit ein paar Monaten gibt das neue Social-Media-Format „PromiTalk“. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Social-Media ist heute ein integraler Bestandteil unseres digitalen Lebens und wird von vielen Menschen genutzt. Um die Bekanntheit des Freizeitforum Marzahn zu erhöhen, ist daher an Social-Media kein Vorbeikommen.
Schon während meiner Schulzeit engagierte ich mich im offenen Kanal und verfüge über eine hohe Affinität zu audiovisuellen Medien. Mit dem Beginn meines Studiums ist dieses Hobby leider „eingeschlafen“. Nun sah ich mit dem neuen Format eine gute Gelegenheit, an die Erfahrungen aus meiner Schulzeit anzuknüpfen.


Dass Karten für das Freizeitforum auch online buchbar sind, war für Marco Lieske von Anfang an ein dringendes Anliegen, das er sehr schnell in die Tat umsetzte.
Hier mal stöbern https://tickets.vibus.de/shop/00100209000000/vstdetails.aspx?VstKey=10020900001368000

Großer Bildschirm am Kassenhäuschen zeigt die nächsten Veranstaltungen.

Schöne, begrünte Dachterrasse - Nutzung noch nicht ganz optimal möglich.

FFM-Veranstaltungen digital jetzt ganz einfach mittels Handy besuchen und buchen
Vor allem Senioren besuchen zahlreich die angebotenen Veranstaltungen. Für Kinder gibt es ebenfalls viel. Wie sieht es aber aus mit Angeboten für Leute zwischen 20 und 50 Jahren?
Die 20- bis 30-Jährigen sind kulturell schwer anzusprechen. Diese Altersgruppe geht eher in Clubs oder Bars, besucht Festivals und schaut sich Filme im Kino an.
Das Kulturangebot im Freizeitforum Marzahn bietet aktuell bereits viele Veranstaltungen für Menschen, die noch lange nicht das Rentenalter erreicht haben. Vor Kurzem trat beispielsweise eine Band aus den Niederlanden mit Songs von David Bowie im Arndt-Bause-Saal auf.
Das Publikum war deutlich jünger und internationaler als üblich.
Ein anderes Beispiel ist das Programm des bekannten deutschen Quizspielers Sebastian Klussmann, der Anfang des kommenden Jahres wieder bei uns zu Gast sein wird.
Die begrünte Dachterrasse sollte einmal ein Café beherbergen oder ähnliches. Jetzt ist schon lange nichts mehr davon zu hören. Bleibt sie auch in Zukunft allein für die Bibliotheksbesucher zugänglich?
Die Dachterrasse wird wahrscheinlich noch einige Zeit im Dornröschenschlaf bleiben. Um ein gastronomisches Angebot einzurichten, müssten zunächst einige bauliche Maßnahmen umgesetzt werden.
Es gibt derzeit zum Beispiel keinen direkten Toilettenzugang auf der Dachterrasse.
Auch müsste das am Victor-Klemperer-Platz gelegene Treppenhaus noch ertüchtigt werden, damit die Dachterrasse unabhängig von den Öffnungszeiten des Hauses zugänglich ist.
Welche Pläne haben Sie für den Kulturbereich bzw. im Freizeitforum?
Meine Pläne sind langfristiger Natur. Dieses Haus – die größte Freizeit- und Kultureinrichtung in Marzahn – hat unheimlich viel Potenzial, welches nur darauf wartet, wieder erweckt zu werden.
Das Freizeitforum Marzahn sollte im Bezirk und auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannter werden und mit seinem Kulturangebot viele Menschen begeistern.
Dazu muss unter anderem die Aufenthaltsqualität für die Besucher gesteigert werden.
Auf dem Weg zum kulturellen Leuchtturm für Marzahn-Hellersdorf liegen viele Steine, die erst einmal beiseite geräumt werden müssen.
Das Gespräch führte Uta Baranovskyy, Redakteurin des KIEZ report www.Marzahner-Promenade.berlin

Noch viel Raum für weitere Pläne im Freizeitforum.