Smartphone an den Schulen - Dafür? Dagegen?

04.07.25 Am 25. Juni 2025 fand im Freizeitforum Marzahn ein Fachtag des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf zum Thema „Smartphoneverbot an Schulen?!“ statt.
Gemeinsam mit Experten, Eltern, Lehrern und Schülern wurde über die Nutzung von Smartphones in Schulen diskutiert.
Knapp 100 Menschen sind der Einladung des Bezirksstadtrates Herrn Lemm gefolgt und nahmen an der Veranstaltung im Freizeitforum Marzahn teil.
Zudem schauten auch einige Zuschauer im Livestream, die im Chat ihre Fragen zur Thematik stellen konnten.
Dr. Jörg Liesegang vom Klinikum Herzberge berichtete in einem interessanten Impulsvortrag über die medizinischen Aspekte und Gefahren der Mediennutzung.
In einem weiteren Vortrag wurden Einblicke in Risiken und Bedürfnisse im Umgang mit Medien von Lea Liebing von der Suchtprävention Berlin gegeben.
Außerdem sprach Irina Weber vom SIBUZ über die Entwicklung von Lebenskompetenzen und die Zukunft der Schule im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
Im Anschluss konnten in einer lebendigen Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Schule, Eltern und Schülern viele Fragen aus dem Publikum und dem Livestream beantwortet werden.
Abschließend wurde das Meinungsbild präsentiert – diese waren vielfältig, wobei eine kleine Mehrheit sich gegen ein Smartphoneverbot an Schulen ausgesprochen hat.

Moderatorin Anne Fuhrmann präsentiert die Ergebnisse der Abstimmung.
Text und Fotos: Marco Lieske

Experten.

Zuhörer.
Allgemeines zum Thema - (KI-generiert)
An deutschen Schulen wird die Nutzung von Smartphones kontrovers diskutiert. Während einige Schulen und Bundesländer eine restriktive Nutzung oder sogar Verbote anstreben, setzen andere auf individuelle Konzepte und Medienkompetenzförderung. Es gibt keine bundesweite einheitliche Regelung, und die Entscheidung über die Handynutzung liegt oft bei den Schulen oder den jeweiligen Bundesländern.
Argumente für eine restriktivere Nutzung oder Verbote:
- Ablenkung im Unterricht:Smartphones können während des Unterrichts zu Ablenkung führen, was sich negativ auf die Lernleistung auswirken kann.
- Soziale Interaktion:Kritiker argumentieren, dass exzessive Smartphone-Nutzung die soziale Interaktion zwischen Schülern beeinträchtigen kann.
- Gesundheitliche Aspekte:Die Nutzung von Smartphones, insbesondere in Pausen, kann zu einer intensiveren Nutzung führen, was sich negativ auf die Erholungsfähigkeit und Gesundheit auswirken kann.
- Digitale Demenz:Es gibt Bedenken, dass eine übermäßige Smartphone-Nutzung die kognitiven Fähigkeiten, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis, beeinträchtigen kann, was als "digitale Demenz" bezeichnet wird.
Argumente für eine differenzierte Nutzung und Medienkompetenzförderung:
- Unterrichtliche Nutzung:Smartphones können im Unterricht als Werkzeug für Recherche, Wissensvermittlung und kreative Projekte eingesetzt werden.
- Medienkompetenz:Die Schulen haben die Aufgabe, Medienkompetenz zu vermitteln und Schüler auf den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien vorzubereiten.
- Individuelle Konzepte:Schulen können eigene Regelungen treffen, die auf die Bedürfnisse der Schüler und die jeweiligen Schulformen zugeschnitten sind.
- Elternarbeit:Eltern sollen in die Medienerziehung einbezogen werden, um eine altersgerechte und verantwortungsvolle Nutzung von Smartphones zu fördern.
Aktuelle Entwicklungen:
- Hessen:Plant ab dem Schuljahr 2025/2026 ein generelles Handyverbot an Schulen, mit Ausnahmen für Oberstufenschüler und Notfälle.
- Schleswig-Holstein:Hat ein Verbot der privaten Handynutzung bis Klasse 9 beschlossen, das ab August 2025 in Kraft tritt.
- Andere Bundesländer:Haben unterschiedliche Regelungen, wobei viele Schulen bereits eigene Smartphone-Konzepte entwickelt haben.