MENSCHEN

Betonfuchs-Sieger: "Titanic als Symbol des Weltunterganges"



04.01.23  Künstler Jürgen Leithold nahm gemeinsam mit Juliane Duda, die bei der Gestaltung mitgewirkte, den Publikumspreis "Betonfuchs" für sein Werk "Titanic" entgegen. Fotos: Wolfgang Strack

04.01.23 Der Publikumspreis „Betonfuchs“ der neuen KunstInitiative Marzahn-Hellersdorf hatte enorm viel Aufmerksamkeit und Resonanz erzeugt (wir berichteten)

Am 18. Dezember 2022 wurde aus den 86 anonym ausgestellten Werken das Sieger-Werk ermittelt. Die untergehende Titanic hatte das Publikum offensichtlich am meisten überzeugt.

Künstler Jürgen Leithold nahm gemeinsam mit Juliane Duda, die bei der Gestaltung mitgewirkte, den Preis entgegen.

Leithold nach der Preisverleihung: „Ich habe mich gefragt, warum gerade diese Installation den größten Anklang beim Publikum fand, wo es doch sonst eher Gemälde sind (hier 2. Platz).

Ich glaube, die Allegorie von eben nicht mehr zu bergenden "Titanic" mit der Klimakatastrophe und der Frage: Ist die Erde noch zu retten? trifft den Nerv der Zeit und löst bei vielen Besuchern/innen sicher weitergehende Gedanken aus.“

Jürgen Leithold ist 56 Jahre alt und in Berlin geboren. Neue künstlerische Heimstatt ist seit 3 Jahren die Literaturgruppe der NKI (Neue Kunstinitiative) geworden. 

„Dort in der Galerie M konnte ich meine weitere Leidenschaft für ausdrucksstarke Installationen ausleben, gern in Kombination mit eigenen thematischen Lesungen. Ich gehe dabei auf das Publikum zu, möchte es zum Nachdenken bewegen, und natürlich Freude bereiten,“ berichtet er.

Zur Titanic-Installation schrieb Leithold, der auch schriftstellerisch tätig ist, auch Gedichte. Im Folgenden eines davon:

Titanic - Was bleibt

Du, Ozeanriese, hast nicht lang die Meere befahren.

Deine Existenz zählte nicht nach erhofften Jahren.

Das "Herz des Ozeans" bewahrtest Du an Bord.

So viele Menschen sind unwiederbringlich fort.

 

Große Versprechungen - alle glaubten dem trügerischen Schein.

"Unsinkbar" vertrauend - ließen sich auf die ungewisse Reise ein.

Größenwahn und Leichtsinn stellten dem Untergang die Weichen.

Menschengemachte Fehler führten zur Tragödie sondergleichen.

Wiederholt sich das gerade,
               wenn wir den Klimawandel besehn?

Die ganze Erde könnte bald
                    - mit uns zusammen - untergehn!

 Die Ausstellung, jetzt mit Namen zum Bild bzw. Werk, kann noch bis zum 28. Januar 2023 in der Galerie M besichtigt werden. Öffnungszeiten: Di.-Sa. 12.00 -18.00 Uhr, So./Mo und Feiertags geschlossen. Eintritt: frei
Der Projektraum ist barrierefrei zugänglich

 

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