Nach dem Tode in einem Baum weiterleben
Kristina Lastowezky, Bestatterin des ESF Bestattungen Marzahn, MP 43.
Der Beerdigungstrend geht hin zu Unkonventionellem und vor allem wird auch er ökologischer.
Etwa 25 Prozent der Deutschen wählen zwar noch die klassische Erd- oder Feuerbestattung.
Doch neuerdings boomt die Waldbestattung.
Immer mehr Menschen wünschen sich eine Bestattung in der friedvollen Atmosphäre des Waldes.
Anders wiederum wissen viele Menschen gar nicht, dass es außer der Sarg- und Urnenbestattung auf einem traditionellen Friedhof noch andere Möglichkeiten für die ewige Ruhe gibt, weiß Kristina Lastowezky.
Sie ist Bestatterin des ESF Bestattungen Marzahn, MP 43.
Schaufenstergestaltung mit Ästen und Urne. Fotos: Uta Baranovskyy
In beratenden Gesprächen bekommen die Hinterbliebenen eine Übersicht über die vielfältigen Möglichkeiten der Beisetzungen. Wie eben in einem Wald.
Bei der FriedWald-Bestattung ruht die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes. So können die Verstorben in der Natur nach dem Tode weiterleben, denn der Baum nimmt die Asche über seine Wurzeln auf und führt sie in sein Holz, seine Äste, seine Blätter weiter.
Grabpflege gibt es im Bestattungswald nicht, das übernimmt die Natur.
Es ist auch schon zu Lebzeigen möglich, seinen eigenen Weiterlebensbaum auszusuchen.
Kristina Lastowezky empfiehlt sowieso, sich schon zu Lebzeiten mit den Bestattungsformalitäten zu befassen und diese zu ordnen, damit die Hinterbliebenen damit nicht mehr so viel Mühe und Entscheidungs-Unsicherheit haben.
Beratungstermin hier anfragen 030 – 541 90 51 oder
Urnen aus Lehm.
In einem Baum nach dem Tode weiterleben.
Von Tradition, Kegelverboten und einem Pudelkönig
arry Kopitzky ist seit 60 Jahren Kegler. Ihm macht keiner mehr was vor. Er kennt sich sowohl praktisch als auch theoretisch in der Sportart Kegeln aus.
Denn: „Kegeln ist Sport!“, betont er, man benötige dafür Ausdauer, Fitness, Disziplin, Wettkampfwillen. Seit einem Jahr ist er gemeinsam mit anderen langjährigen Keglern + einer Keglerin nicht mehr im Wettkampfbetrieb.
Sie haben sich vom Wettkampf abgezweigt beim Sportkegeln von Eintracht Berlin, gründeten eine Freizeitkegelgruppe.
Sie treffen sich jetzt immer mittwochs ein paar Stunden auf der Kegelbahn im Freizeitforum, um diesen Sport etwas ruhiger anzugehen.
Das heißt jetzt nicht, eine ruhige Kugel zu schieben. Aber, so ist man sich in der Gruppe einig, einfach das Zusammensein, das Gespräch sollen auch nicht zu kurz kommen.
Dabei kann man auch viel über das Kegeln selbst fachsimpeln, hat es doch eine jahrtausendealte Tradition.
Der älteste Beleg dafür stammt aus einem Grab im ägyptischen Luxor, das etwa 3500 vor Christus entstand. Dort fand man als Beigabe eine Kugel mit mehreren Kegeln.
In Europa entwickelten sich die Vorläufer des heutigen Kegelns erst im 12. Jahrhundert. Man spielte es als Glücks- oder Wettspiel und setzte hohe Beträge ein, was für manch einen Kegler den Ruin bedeutete.
Es blieb nicht aus, dass es hierbei zu Gewalttätigkeiten und Betrug kam, sodass dessen Ausübung unter Androhung von Gefängnis und Geldstrafen 1335 in Deutschland verboten wurde.
England zog nach und König Eduard III. verbot das Kegeln bei Todesstrafe. In Frankreich kam es 1454 zu Kegelverbot.
Europäische Auswanderer nahmen den Kegelsport inklusive seiner glücksspielähnlichen Zustände und Raufereien mit nach Amerika. Dort wurde es dann 1837 auch verboten. Das heißt, verboten wurde das Spiel mit runder Kugel und neun Kegeln.
Doch das Leben bricht immer seine Bahn. Findige Köpfe erfanden das Bowling, die Kugel bekam Löcher, aus 9 Kegeln wurden 10 Pins. The game goes on.
Wettkampf- und Freizeitkegeln im Freizeitforum. Fotos: Uta Baranovskyy
Mit der Neuzulassung des Kegelns 1468 in Deutschland wurde es schnell zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung. Ein guter Dorfgasthof betrieb stets eine eigene Kegelbahn, in der die Kegelbrüder viele Kugeln schoben und Bierhumpen hoben.
Doch nicht nur bei Handwerkern und Bauern, auch beim Hochadel und bei der Geistlichkeit war das Kegelspiel beliebt.
Aus dem Spiel wurde schließlich mit der Zeit richtiger Sport. Es gründeten sich Vereine, die sich im Wettkampf maßen. Dazu benötigte es eindeutige Maße, um auch einen wahren Sieger zu küren. Die Wissenschaft zog ein.
Jetzt gibt es strenge Vorgaben:
Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt oder Kunststoff und hat über die gesamte Länge von 19,50 Meter eine Breite von 1,50 Meter. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt waagerecht.
Die Länge beträgt 19,50 m. Der Anlauf ist 5,50 m bzw. bei Sportbahnen 6,50m lang und 1,70m breit.
Standard Kegelkugel Erwachsene: Durchmesser 16 cm ± 0,5 mm, Umfang 50 cm, Gewicht 2.818 g bis 2.871g, Material Kunststoff.
Gekämpft wird in den Kegelarten: Bohle, Schere, oder Asphalt sowie "Drei Bahnen", wobei jede der Bahnarten anders geartet ist.
Zum Beispiel Bohlekegelbahn: Der Anlauf ist 5,50 m bzw. bei Sportbahnen 6,50 m lang und 1,45 m breit. Die Gesamtlänge der Kugellauffläche beträgt 23,5 m. Die Gesamtlänge einer Bohlebahn beträgt 30,0 m bzw. 31,0 m. Die Gesamtbreite einer Einzelbahn beträgt 2,50 m, für eine Doppelbahn werden 4,40 m benötigt.
Aber so ganz (bier)ernst, wie diese exakten Maße vermuten lassen, ist der Kegelsport nun doch nicht. Natürlich versucht jeder mit dem Kugelschieben alle Neune umzuwerfen. Aber wenn dann doch alle Neune stehen bleiben, weil die Kugel in die Rinne fiel, wird dieser Wurf als Nullwurf bezeichnet oder „Ratte“ oder „Pumpe“ oder auch „Pudel“.
Wer die meisten „Pudel“ schafft, wird am Ende Pudelkönig!
Moderne Kegelanlage.
Viel Training, aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz
Kampfsportschule Ching Wu Men in der ersten Etage des Freizeitforums und auf Trainingsreise.
Wie jedes Jahr ist auch 2023 wieder eine Trainingsreise der Kampfsportschule „Ching Wu Men“ geplant.
Schon zum dritten Mal geht es ins Landheim Wilhelmsaue, dieses Jahr vom 13. bis 19. August.
Wie Trainer und Meister Karsten Lieke mitteilt, gibt es bei dieser außerschulischen Aktivität immer ein spezielles Thema, worauf sich das Training konzentriert.
In diesem Jahr wird der kämpferische Umgang mit dem Langstock geübt.
Jeder Teilnehmer bekommt dafür eine eigene Waffe, die im Reisepreis von 420 Euro mit enthalten ist, genauso wie die Fahrt, die Unterkunft, Verpflegung und natürlich das angeleitete Training.
Spiel und Spaß werden ebenso nicht zu kurz kommen, versichert Lieke.
Anmeldungen können jetzt schon abgegeben werden von allen Schülern der Sportschule,
die im Freizeitforum Marzahn ihren Räumlichkeiten hat, ob aus dem Kung Fu-Bereich oder der Selbstverteidigung.
Wer Lust auf Kampfsport hat, sollte sich zum Training anmelden.
Kung-Fu:
Kinder 4 - 10 Jahre - Dienstag, Donnerstag - 16:30 – 17:30 Uhr
Kinder 10 - 13 Jahre - Dienstag, Donnerstag - 17:30 – 18:30 Uhr
Jugend / Erwachsene - Dienstag, Donnerstag - 18:30 – 19:30 Uhr
SELBSTVERTEIDIGUNG
Dienstag, Donnerstag 19:30 – 20:30 Uhr
Trainer und Meister Karsten Lieke
Trainingsraum. Foto: Uta Baranovskyy